Anmerkungen/Probleme

Proxyfähigkeit:

Damit der Service auch in größeren Netzen verwendbar ist, gibt es die Idee des Relayers. Dieser habt die Aufgabe, Anfragen von Clients in ein anderes Netzsegment weiterzureichen (zum Beispiel weil die Netze untereinander keine Broadcast-Pakete austauschen können). Dabei wird das weiterzureichende Paket direkt an einen DHCP-Server zugestellt. Der Relay muß also bereits wissen, welche DHCP-Server aktiv sind. Weiterhin wird das Paket derart erweitert, daß der DHCP-Server erkennen kann, daß es sich um eine Anfrage handelt, die von einem Relayer weitergereicht wurde. Eine Antwort wird dann direkt an den Relayer geschickt, der sie entsprechend im anderen Netzsegment weiterleitet.

Erreichbarkeit:

Die Kommunikation zwischen Client und DHCP-Server erfolgt über Broadcast. Werden diese Pakete nicht gefiltert, kann der Dienst (DHCP) von jedem im Netz angesprochen und genutzt werden. Die Verwendung von DHCP kann somit unter Umständen ein Sicherheitsrisiko sein.

Anmeldung:

Ein DHCP-Server beantwortet öffentlich (via Broadcast) Anfragen, er meldet sich aber nicht selbständig bei Aktivierung im Netz bei einem zentralen Service (z.B. Directory-Service) an.

Policy-Fähigkeit:

DHCP-Server haben sehr einfache Konfigurationsmöglichkeiten, so ist es möglich, abhängig der MAC-Adresse (Hardware-Adresse einer Ethernet-Karte)  eines Systems festzulegen, welche Daten dieses System erhält. Umfangreiche Gruppenbildungen sind in den vorhandenen Implementierungen nicht vorgesehen.

Kommunikation mit anderen Programmen:

Kommunikation mit einer Abrechnungseinheit (z.B. Buchhaltungs-Agent) ist im Protokoll nicht vorgesehen und auch nicht in gängigen Implementierungen. DHCP-Server werden derzeit als Stand-alone-Dienste betrachtet. Allerdings verwenden alle Server - schon aus Gründen der Debuggbarkeit - Logfiles, die man für Accountingzwecke auswerten kann.

Modularität:

Flexible Reaktion auf neue Protokolle ist insofern möglich, daß Änderungen unterhalb des UDP-Protokolls erlaubt sind. Das DHCP-Protokoll selbst ist starr.