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Motivation

Die derzeitige Situation des Netzmanagements beinhaltet wesentliche Schwächen. Die heutigen Managementsysteme sind bestimmt durch wenige Managementapplikationen, welche durch die Verwendung von (mehr oder weniger unselbständigen) Agenten in der Durchführung von Managementaktionen unterstützt werden. Diese Agenten werden für die Filterung von Daten oder deren Interpretation benutzt. Sie leiten Managementaktionen zu den Netzelementen, welche sie repräsentieren weiter oder sammeln Informationen über diese. Diese Agenten sind meist auf den Komponenten angesiedelt, welchen sie zugeordnet sind.
Dieses Management-Paradigma besitzt wesentliche Nachteile:

  1. zentralisierte Management-Intelligenz
    Die gesamte Intelligenz, welche das Management des Netzes ermöglicht, ist in den Management-Applikationen zentral integriert. Die verwendeten Agenten werden für keine Managemententscheidungen verwendet, sie besitzen lediglich unterstützende Funktion. Der wesentlichste Nachteil hierbei ist die hohe Netzbelastung zwischen Manager und Agent, welche die eigentliche Nutzlast reduziert. Zudem können diese Agenten nicht auf Events, welche auf ihren Management-Knoten auftreten reagieren, sie leiten diese Events nur zu den Managern weiter.
  2. statischer Ansatz
    Ein wesentlicher Nachteil vieler Managementsysteme ist deren statischer Ansatz. Dieser Ansatz erfordert, daß die Funktionalität und das Design des Agenten bereits zur Entwicklungszeit bekannt und festgelegt ist. Ein spätere Änderung ist dabei nur unter teilweise erheblichem Aufwand möglich. Oft ist hierbei ein komplettes Neuaufsetzen des Agenten erforderlich. Die Änderung der Managerapplikationen ist aufgrund der niedrigen Anzahl in vertretbarem Maße durchführbar. Bei den Agenten jedoch, die oft in großer Zahl über ein Netzwerk verteilt sind und einzeln geändert werden müssen, kann der Aufwand exorbitanten Umfang annehmen.
  3. Hoher Managementaufwand
    Der Managementaufwand vieler heutiger Systeme ist sehr zeitintensiv und damit teuer. Oftmals ist es notwendig, lokal an dem jeweiligen Managementknoten die Administration durchzuführen, was bei räumlich verteilten Systemen zu einem Problem werden kann. Zudem resultiert der hohe Managementaufwand aus dem bisherigen statischen Ansatz der verwendeten Agenten.
Das Ziel ist von den bisherigen statischen Agenten, welche nur rudimentäre Funktionalität besitzen (SNMP-Agenten), zu flexiblen Agenten überzuwechseln, welche selbständiger agieren, mehr Management-Intelligenz besitzen und somit die Netzbelastung durch administrative Aufgaben nicht erhöhen. Diese Management-Intelligenz sollen diese Agenten nur dann erhalten, falls sie diese wirklich benötigen. Diese Anpaßbarkeit (Erweiterbarkeit) wird statisch und in letzter Zeit auch dynamisch gefordert. Die dynamische Anpaßbarkeit und weitere Forderungen, welche das Management von Netzen erleichtern und automatisieren soll, werden unter dem Begriff der Flexiblen Management Agenten subsumiert.
Die Theorie der Flexiblen Management Agenten ermöglicht ein anpaßbares Management von Netzen. Die Fähigkeit, einen Agenten in seiner Grundstruktur möglichst klein zu halten und ihm nur bei Bedarf die notwendige Funktionalität zur Durchführung einer Managementaufgabe zu übertragen ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Theorie. Hinzu kommen weitere Eigenschaften wie die Forderung der Einsatzmöglichkeit in heterogenen Systemen, die einen wesentlichen Einfluß auf die Implementierungssprache nimmt.

Das Java Dynamic Management Kit (JDMK) ist der Versuch, unter der Programmiersprache Java eine Managementumgebung zu realisieren, welche der Forderung nach Flexiblen Management Agenten gerecht wird. Sie basiert auf dem JavaBeans-Konzept, wobei die Management-Intelligenz in den Beans integriert ist. Durch dieses Beans-Konzept ist JDMK in der Lage, Funktionalität zur Laufzeit der Agenten in diese zu integrieren, einfach indem die Klasse über das Netz zu dem Agenten transportiert und dort ausgeführt wird. Zudem wird der Agent handlungsfähig und ist nicht mehr nur der verlängerte Arm des Managers. Diese Flexibilität in der Funktionalität der Agenten erfordert nicht mehr die komplette Festlegung zur Designphase. Es ist auch später im laufenden Betrieb möglich, Managementaufgaben, welche zur Designphase übersehen wurden oder erst im späteren Betrieb auftraten, durch Hinzufügen von Funktionalität zu ermöglichen.
Durch den Java-Ansatz ist JDMK geradezu prädestiniert, in heterogenen Management-Umgebungen eingesetzt zu werden. Die Anbindung an bestehende, noch benötigte Implementierungen, welche in C++ geschrieben wurden, ist durch die Verwendung des Java Native Interface möglich.
Die Evaluierung, in wie weit JDMK die Anforderungen, welche durch die Theorie der Flexiblen Management Agenten gefordert werden, erfüllt und wie leistungsfähig es sich bei einer Implementierung eines Prototypen einer Managementumgebung erweist, ist Ziel dieser Arbeit.

Die Systeme, welche Sprach-Kommunikation ermöglichten hatten sich weit vor der Möglichkeit, Daten zu übertragen entwickelt. Als schließlich die Datenübertragung immer umfangreicher und komplexer wurde, wurden diese Systeme erweitert, jedoch unabhängig von den bisherigen Kommunikationssystemen (z.B. Telefonanlagen). Dies hat in der letzten Zeit, in der dieser Markt härter umkämpft wird, zu einem Konkurrenzkampf zwischen diesen Anbietern entwickelt. Technisch gesehen ist es beiden Systemen möglich, beide Arten der Kommunikation zu unterstützen. Für den Kunden bedeutet dies eine Reduzierung der erforderlichen Kommunikationseinrichtungen, welche bisher getrennt zu beschaffen waren.
Auf der Sprachkommnikationsseite wird nun versucht, Sprache und Daten innerhalb eines Systems zu integrieren. Im Falle der Firma Siemens ist dies die Telefonanlage Hicom 300. Dieses System bietet die Kommunikation (Sprache und Daten) über ATM und Internet. Im Falle des Internet wird diese Anbindung durch Einsatz eines Telephonie Internet Servers (TIS) geleistet. Mittels dieses Servers können verschiedenartige Endgeräte miteinander verbunden werden. So soll es zukünftig möglich sein, innerhalb einer Videokonferenz auch ``normale'' Telefone oder PC miteinzubinden.


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Beispielbenutzer SuSE Linux 6.0
Sun May 9 21:16:36 MEST 1999