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6.5 Erfahrungen mit der Entwicklungsumgebung

In diesem letzten Abschnitt des Kapitels sollen kurz Erfahrungen des Autors beim Einsatz der IBM TMN WorkBench for AIX beschrieben werden:

1.
Der Managed Object Compiler kennt keine ASN.1 Macros. Dies stellt eine gewisse Einschränkung der Mächtigkeit dieses Werkzeuges dar.
2.
Ein unangenehmes Problem tritt beim Arbeiten mit dem MIBcomposer auf: Dieser generiert (siehe Abbildung 3.2.3) aus den GDMO-Templates, den ASN.1-Typdefinitionen und dem Callback-Code die C++-Implementierungen der Managementobjekt-Klassen eines OSI-Agenten. Eine weitere Aufgabe des MIBcomposers ist es, diesen erzeugten Code zu kompilieren. Dies beruht im wesentlichen auf dem Ausführen eines Makefiles.
Nachdem nun der MIBcomposer gestartet wurde, und Änderungen im Callback-Code eingebracht wurden, kompiliert der MIBcomposer den kompletten C++-Code und nicht nur die C++-Dateien, in welchen die Veränderungen stattfanden. Nachdem also der gesamte Agent einmal kompiliert wurde, arbeitet der MIBcomposer ,,normal``, das heißt, es werden nur die C++-Dateien kompiliert, in welchen auch wirklich nur Veränderungen stattfanden. Dies führte zu langen Wartezeiten, da jeweils beim ersten Aufrufen des MIBcomposers der gesamte Agent kompiliert wurde und dies etwa eine Stunde erforderte.
3.
Die Repräsentation von SNMP-Tabellenzeilen durch Instanzen von Managementobjekt-Klassen im Gateway hat gezeigt, daß für die Replikation ein Polling-Mechanismus notwendig war. Eine Folge daraus ist, daß gewisse Inkonsistenzen zwischen den OSI-Instanzen in der Gateway-MIB und den zu repräsentierenden SNMP-Tabellenzeilen unvermeidbar sind. Diese Problematik tritt aber für alle OSI-Agenten auf, die (dynamische) Managementinformationen durch Instanzen von Managementobjekt-Klassen repräsentieren müssen, wobei als weitere Voraussetzung diese Managementinformation keine Mitteilung bei einer Veränderung auslöst. Damit wird wiederum die Implementierung eines Polling-Mechanismus benötigt und mögliche Inkonsistenzen können nicht vermieden werden.
4.
Durch die Reduzierung einer OSI-Agentenentwicklung auf die Implementierung von Callbacks, wird ein Programmierer von Protokollspezifikas ferngehalten. Funktionalitäten wie zum Beispiel für das Auflösen von Scopes und Filter müssen nicht vom Agentenentwickler beachtet werden, sondern werden automatisch ausgeführt. Dadurch reduziert sich sowohl der Einarbeitungsaufwand wie auch die Entwicklungsdauer erheblich.
5.
Zuletzt sollen noch einige Zahlen den Umfang des implementierten CMIP/SNMP Gateways beschreiben: Das Gateway kann einem OSI-Manager die Überwachung und Steuerung von SNMP-Agenten ermöglichen, die entweder die MIB-2 oder die LRZ Systemagenten MIB oder beide unterstützen. Dazu werden ca. 60 verschiedene OSI-Managementobjekt-Klassen und weit über 600 OSI-Attribute für die Repräsentation von SNMP-Ressourcen vom Gateway bereitgestellt. Das Binary des Gateways besitzt eine Größe von über 39 MByte.


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