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2.1.5 Managementmodelle

  Damit eine Managementanwendung auf einer Systemressource operieren kann, wird ein für das Management relevantes Modell der Ressource benötigt, welches von den übrigen Eigenschaften abstrahiert. Im wesentlichen treten dabei folgende Interaktionen zwischen Managementanwendung und Ressource auf:

Das Informationsmodell stellt daher die Abstraktion einer Ressource für Managementzwecke dar und definiert die Managementinformation und -funktionalität dieser Ressource an ihrer Managementschnittstelle. In das Modell werden nur die für das Management relevanten Eigenschaften der Ressource aufgenommen. Damit nicht jede auf dem Markt vorhandene Ressource neu modelliert werden muß, wird versucht, möglichst allgemeingültige Information und Funktionalität zu finden. Dadurch lassen sich die Definitionen für Klassen von Ressourcen wiederverwenden.

Zur Festlegung eines Informationsmodells muß eine Modellierungstechnik und eine geeignete Syntax zur Beschreibung der Managementinformation gewählt werden. Im Managementbereich wurden für die Modellierung u.a. der Entity-Relationship-Ansatz, der Datentypansatz oder der objektorientierte Ansatz eingesetzt, wobei sich letzterer als am leistungsfähigsten herausgestellt hat.

Bei Verwendung des objektorientierten Ansatzes werden die Ressourcen durch Managementobjektklassen repräsentiert. Die Anwendungen operieren dann über die Managementschnittstelle ( Managed Object Boundary) auf Instanzen dieser Objektklassen, den sog. Managed Objects (MO). Siehe hierzu Abbildung 2.2.


 
Abbildung 2.2:  Managementmodelle zu Ressourcen
5#5

Managementinformation und -funktionalität für die Objekte werden durch Attribute und Methoden der Klasse modelliert. Attribute legen die Eigenschaften und das Verhalten einer Ressource fest. Sie können durch den Manager ausgelesen und evtl. verändert werden. Die Methoden definieren komplexe Aktionen, die auf dem Objekt ausgeführt werden können. Asynchrone Meldungen sind Botschaften über ein aufgetretenes Ereignis, die das MO an seinen Manager senden kann.

Im objektorientierten Modell können Enthaltenseins- und Vererbungshierarchien zwischen den Klassen definiert werden. Enthaltensein bedeutet, daß ein Managed Object aus mehreren anderen aufgebaut sein kann. Bei der Vererbung erbt eine Unterklasse alle Attribute und Methoden ihrer Oberklasse(n) und kann durch Hinzufügen weiterer Attribute und Methoden spezialisiert werden. Diese Eigenschaft unterstützt einen Top-Down-Ansatz bei der Modellierung besonders gut. Dadurch können generische Klassen für Ressourcen eingeführt werden, die nur von den Anforderungen des Managements an die Klasse dieser Ressourcen geprägt sind. Durch Spezialisierung der generischen Basisklassen können im Modell aber auch konkrete Ausprägungen von Ressourcen berücksichtigt werden.

Allomorphie erlaubt die Behandlung eines Objekts einer spezifischen Klasse entweder als Instanz von dieser Klasse oder als Instanz von einer seiner Oberklassen. Dies erlaubt die Entwicklung von Managementanwendungen für unterschiedliche Ebenen des gleichen Modells. Auf der Ebene der Basisklassen kann eine Anwendung mit eingeschränktem Funktionsumfang auf viele unterschiedliche Ausprägungen einer Ressource zugreifen. Auf der Ebene der spezifischen Klassen arbeitet ein Werkzeug für eine spezielle Ressource.


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