3.5.4 Open Distributed Management Architecture

  Basierend auf dem ,,Metastandard`` RM-ODP werden für bestimmte Anwendungsbereiche spezielle ODP-Standards entwickelt. Für den Bereich Netz- und Systemmanagement entwickelt die ISO die Open Distributed Management Architecture (ODMA [ISO95a]). Dieser Standard beschreibt eine Architektur zur Spezifikation und Entwurf von verteilten Managementanwendungen wie auch von Applikationen für das Management von verteilten Anwendungen. ODMA erweitert die Konzepte und Managementfunktionen der OSI Systems Management Architecture (SMA) auf offene, verteilte Systeme.

Im Computational Viewpoint der ODMA sind Manager und Agent Computational Objects mit Managementschnittstellen. Es handelt sich hierbei stets um Operational Interfaces. Ein Manager besitzt eine Client-Schnittstelle, über die er Operationen wie get(attr) oder set(attr) auf einer Server-Schnittstelle eines Agenten ausführen kann. Umgekehrt kann der Agent asynchrone Ereignisse über seine Client-Schnittstelle an den Manager senden. Dieser empfängt die Meldungen an seiner Server-Schnittstelle. Ereignisse werden also wie Managementoperationen, ausgehend vom Agenten, modelliert. Bevor diese Interaktionen stattfinden können, müssen Manager und Agent Bindungen für die Schnittstellen etablieren. Abbildung 3.15 faßt die Beziehungen zwischen Manager und Agent zusammen.

 

Abbildung 3.15:  ODMA-Managementschnittstellen

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Die Managementobjektklassen des in dieser Arbeit zu spezifierenden Modells definieren Agentenobjekte, die Managementschnittstellen im Sinne des obigen Modells bereitstellen. Die IDL-Beschreibungen zu den Klassen stellen die Computational Language dar. Der CORBA-konforme ORB stellt im Sinne des Engineering Viewpoint die Kommunikationsinfrastruktur für die Manager- und Agentenobjekte zur Verfügung. Das folgende Kapitel enthält einen Überblick über CORBA.