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Installation

 Die richtige Installation eines Web-Servers ist eine wichtige Voraussetzung, um während des späteren Betriebs keine Probleme zu bekommen. Dabei sind einige Punkte zu beachten. Bei der Installation der Server-Software wird eine Anzahl an Unterverzeichnissen angelegt, die alle zum Betrieb notwendigen Dateien des Servers enthalten. Die Anzahl der Unterverzeichnisse kann je nach Software-Hersteller variieren. Im Prinzip gibt es eine Haupt-Binärdatei, den eigentlichen Server (wird auch Server-Dämon genannt) und weitere Dateien, die je nach Bedeutung in den entsprechenden Verzeichnissen geordnet sind. Darunter fallen die Konfigurationsdateien, die den Betrieb des Servers steuern und meistens in einem eigenen Verzeichnis gespeichert sind, um die Übersichtlichkeit zu wahren. Weiter werden Hilfsprogramme mitgeliefert, die ebenfalls in einem eigenen Verzeichnis abgelegt sind. Dazu zählen auch die sogenannten CGI-Skripten, die einige Grundfunktionen eines Web-Servers erfüllen sollen und in einem cgi-bin-Verzeichnis gespeichert werden. Weiter gibt es meistens auch ein log-Verzeichnis, in dem die Log-Dateien gespeichert werden. Diese Dateien werden nach dem Start des Servers generiert. In ihnen werden Zugriffe auf den Server und Fehlermeldungen mitprotokolliert.

Vor der Installation der Server-Software auf dem System müssen einige Grundvoraussetzungen geschaffen werden. Es sollte sichergestellt sein, daß im Domain Name Service (DNS) ein Aliasname für den Server eingetragen ist, der auf das System verweist. Im DNS sind die Paare festgelegt, die einer IP-Adresse einen eindeutigen Hostnamen zuweisen. So können später der Name und die IP-Adresse des Systems geändert werden, ohne alle URLs ändern zu müssen, die auf den Server verweisen. Die einzige Änderung muß im DNS erfolgen.

Folgende Informationen über das System, die für die Installation und Konfiguration der Server-Software notwendig sind, sollten abfragbar sein:

Diese Informationen müssen dazu benutzt werden, um zu überprüfen, ob die Anforderungen, die bezüglich der Installation der Server-Software an die Server-Hardware gestellt werden, erfüllt sind. Dabei sind folgende Informationen besonders wichtig:

Um dem Server-Dämon den Zugriff auf Rechner und Netzressourcen zu ermöglichen, ist das Anlegen eines User-Accounts (Name, Gruppe und Paßwort) für den Server notwendig.

Damit der Server Requests empfangen kann, benötigt er einen bestimmten Port des Rechners, über den er Anforderungen entgegennehmen kann. Falls der Standardport für HTTP (Port 80) belegt ist, muß ein anderer dafür definiert werden. Deswegen ist ein systemspezifisches Abfragen über die Belegung der Ports des Systems noch vor der Installation der Server-Software sehr wichtig.

Anschließend kann der Source-Code der Server-Software ins richtige Verzeichnis (Server Root) kopiert werden. In das Server Root-Verzeichnis werden später die gesamten Binär-Dateien der Server-Software installiert. Das Document Root-Verzeichnis enthält die Dokumente, die von Clients im Internet von dem Server abgerufen werden können. Noch vor dem Start sollte eine Grundkonfigurierung des Servers erfolgen (siehe dazu Abschnitt [*]). Danach kann der Server gestartet werden. Will man die Grundkonfiguration des Servers allerdings erst nach dem Start vornehmen, so muß das Starten des Servers unter Angabe von unterschiedlichen Eingabeparametern möglich sein. So muß man die Default-Einstellungen, die vom Hersteller für den ersten Start des Web-Servers eingerichtet werden, nicht übernehmen.

Folgende Eingabeparameter sind dabei notwendig:

Bei Problemen oder auch nur, wenn man den Server anders konfigurieren möchte, kann man ihn stoppen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Der Server kann komplett angehalten werden, so daß er keine Dienste mehr anbieten kann. Danach ist ein erneutes Starten des Servers nötig. Er kann aber auch während des Laufs ''unterbrochen'' werden, wobei der Server dabei nur seine Konfigurationsdateien erneut lädt und neue Log-Dateien öffnet, aber weiterhin Requests bearbeitet. Dieser Vorgang heißt ''Restarten'' des Web-Servers und wird in dieser Diplomarbeit auch so übernommen.

Um den Server zu stoppen, muß der Server-Prozeß angehalten werden. Dafür muß seine Prozeß-ID bekannt sein. Diese anwendungsspezifische Information wird beim Apache-Server in einer bestimmten Datei gespeichert, die unter logs/httpd.pid als PidFile bekannt ist (siehe dazu Abschnitt [*]). Darin wird die ID des Vater-Prozesses gespeichert, der während des Betriebs weitere Server-Prozesse aufruft. Dieser Prozeß kann mit drei unterschiedlichen Optionen gestoppt werden: TERM, HUP und USR1, wobei das Senden eines TERM-Signals den Server stoppt, während die beiden anderen Signale nur einen Restart des Servers zur Folge haben. Jede Option ruft ein unterschiedliches Verhalten des Server-Vater-Prozesses auf:

TERM:
Dieses Signal hat ein sofortiges Stoppen des Vater-Prozesses zur Folge, der aber davor erst seine gesamten Söhne anhält. In dieser Zeit und danach werden keine Requests mehr angenommen oder bearbeitet.
HUP:
Nach Erhalt dieses Signals hält der Server-Vater-Prozeß sämtliche Sohn-Prozesse sofort an, auch wenn sie gerade einen Request bearbeiten. Danach liest er seine Konfigurationsdateien neu, öffnet neue Log-Dateien und erzeugt neue Söhne, die dann wieder Requests annehmen und bearbeiten.
USR1:
Dieses Signal bewirkt, daß der Vater-Prozeß seine Söhne erst dann anhält, wenn sie den gerade in Bearbeitung befindlichen Request zu Ende führen. Falls sie gerade keinen Request bearbeiten, dann werden sie sofort angehalten. Anschließend liest der Vater-Prozeß seine Konfigurationsdateien erneut und erzeugt neue Log-Dateien und neue Söhne, die sofort neue Requests annehmen und bearbeiten.

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