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Roelle, H. (2005):

Eine dienstorientierte Methodik zur Koppelung von Netz-QoS-Architekturen


Seit einiger Zeit werden verteilte IT-Anwendungen entwickelt, die dezidierte Anforderungen an die Qualität der Ende-zu-Ende-Verbindung zwischen ihren Teilnehmern stellen (z.B. Voice-over-IP, Videokonferenzsysteme etc.). Damit wird die Funktionsfähigkeit solcher Applikationen maßgeblich durch die Beschaffenheit von Netz-Infrastrukturen bestimmt, auf denen sie aufbauen. Die von einem Netz bereitgestellten Dienste müssen also gewissen Qualitätsansprüchen genügen, sie müssen eine Dienstgüte bzw. Quality-of-Service (QoS) anbieten und durchsetzen. Hierzu wurden und werden unterschiedlichste Architekturen entworfen, die QoS auf Ebene eines Netzes realisieren. Während diese Architekturen in homogenen Netzen einzelner Betreiber ihre Funktionsfähigkeit prinzipiell gezeigt haben, stellt sich auf Ebene der Netzverbünde ein vollständig anderes Bild dar. Betreiberübergreifend werden heute keine Netzdienste mit QoS angeboten, nicht zuletzt aufgrund des Drucks von Seiten der Anwendungen wird dies aber für die Zukunft erwartet. Da weiterhin nicht abzusehen ist, dass sich global eine gemeinsame Netz-QoS-Architektur durchsetzen wird, müssen Möglichkeiten gefunden werden, wie die Heterogenität im Netzverbund gehandhabt werden kann.

Betrachtet man bestehende Arbeiten, so fällt auf, dass diese größtenteils auf die Betrachtung spezifischer Architekturen oder bestimmter Dienste begrenzt sind. Eine universelle Koppelungsarchitektur im Sinne einer für jeden Fall unmittelbar anwendbaren Lösung wurde bisher nicht entwickelt. Die Komplexität der Fragestellung und der Breite des Spektrums denkbarer Netz-QoS-Architekturen lassen eine Existenz einer solchen allgemeinen Koppelungsarchitektur auch fraglich erscheinen.

Die Dissertation verfolgt einen strikt dienstorientierten Ansatz, der sich in einem Satz als "`Generischer Weg zur Gewinnung einer spezifischen Lösung"' zusammenfassen lässt. Dabei werden im Wesentlichen zwei Hauptschritte durchgeführt. Ausgangspunkt des ersten Schritts sind die zu koppelnden Netz-QoS-Dienste. Sie werden durch Modellierung in eine normalisierte Darstellung überführt. Dabei werden unter Betrachtung statischer und dynamischer Aspekte zuerst die den Diensten zugrunde liegenden Netz-QoS-Architekturen modelliert. Hierauf basierend werden Modelle für Netz-QoS-Dienste erstellt. Durch die Normalisierung ist die Grundlage gelegt, um im zweiten Schritt mittels der dann entworfenen generischen Methodik die fallspezifische Lösung gewinnen zu können. Dabei werden, neben der Identifizierung der zur Koppelung notwendigen architekturellen Bausteine, auch die für die Koppelung benötigten Arbeitsabläufe bestimmt. Sowohl Modellierung als auch die Methodik sind an den Gesichtspunkten der Dienstorientierung ausgerichtet, speziell wird in beiden Teilen der gesamte Lebenszyklus eines Dienstes betrachtet.

Illustriert werden Modellierung und Methodik an verschiedenen Beispielen, die ihren Ursprung in realen Szenarios haben. Die Betrachtung unterschiedlicher geschäftlicher Anwendungsfälle (wie z.B. Ausschreibung, Aufwandsabschätzung etc.) rundet die Arbeit ab.