next up previous contents index
Next: Abkürzungsverzeichnis Up: No Title Previous: CICS for OS/2

Zusammenfassung

Um sich einen Überblick über die Anforderungen für das integrierte Management von Transaktionsmonitoren zu verschaffen, wurden Szenarien aus den Bereichen CICS-Systemadministration und Anwendungs-Administration innerhalb von Transaktionsmonitoren herangezogen. Diese Szenarien kommen einerseits aus der Administration des MVS-Rechenzentrums der BMW AG und zum anderen aus der Administration von CICS-Systemen auf AIX- und OS/2-Rechnern der Quelle Versicherungen und des Gerling Konzerns. Die Praxisnähe bedingt an manchen Stellen der Arbeit einen sehr technischen Umgang mit dem Thema, jedoch wurde durch anschließende Abstraktion versucht, eine globalere Sicht auf das Management von TP-Monitoren zu erreichen. Aus der Vielzahl von Szenarien, die im Betrieb eines Transaktionsmonitors vorkommen, wurden drei Szenarien ausgewählt und genau analysiert. Folgende Kriterien spielten bei ihrer Auswahl eine Rolle:
Die Szenarien sollten in sich abgeschlossen sein, um möglichst eine Einschränkung auf das Management von Transaktionsmonitoren zu erreichen und nicht die Administration von Sicherheitssystemen, Dateiverwaltung und Datenbankmanagement miteinbeziehen zu müssen.
Darüberhinaus sollten die Beispiele allgemein genug formuliert sein. Dadurch wird ein großer Bereich der Aufgaben abdgedeckt, ohne sich in Spezialfällen zu verlieren.
Nachdem drei geeignete Szenarien identifiziert waren, wurden ihre Rahmenbedingungen, wie die zugrundeliegenden Betriebssysteme und Kommunikations-Protokolle, festgelegt. Danach konnte mit der Erarbeitung der Anforderungen begonnen werden. Hierbei lag der Schwerpunkt auf dem CICS/6000-System, wobei auf Abweichungen der MVS- und OS/2-Systeme von der AIX-Version hingewiesen wurde, um sie für eine künftige Realisierung auf diesen Systemen zu identifizieren.
Die gefundenen Anforderungen sind keineswegs vollständig und decken, wie bereits weiter oben erwähnt, nur den allgemeineren Teil der Administration ab. Für das Modell ist es jedoch ausreichend, da bereits mit dieser Teilmenge die Zusammenhänge in einem Transaktionsmonitor dargestellt werden können.
Mit der Identifizierung der Anforderungen ist der erste Teil des in der Object Modeling Technique (OMT) von Rumbaugh vorgeschlagenen Vorgehen, der Analyse des Problemfeldes, abgeschlossen. Auf eine Modellierung der Szenarien in Form eines Use-Case-Modells wurde verzichtet, da keine zusätzliche Information damit gewonnen werden kann und eine informelle Darstellung mehr Spielraum für ergänzende Anmerkungen läßt.

Die zweite Phase der OMT ist das Systemdesign, in dem das eigentliche Klassenmodell entworfen wird. Der Entwurf stützt sich auf die Anforderungen, die in der Analyse-Phase gewonnen wurden. Nachdem die Klassen identifiziert wurden, können aus den Anforderungen an die Management-Information die Attribute der einzelnen Klassen und aus der Management-Funktionalität deren Methoden abgeleitet werden.
In Kapitel [*] wird dazu, entlang der Szenarien, aus den Anforderungen das Klassenmodell des CICS Domain Managers entwickelt. Anschließend wurden die Beziehungen zwischen den Klassen eingetragen und das Modell um ergänzende Klassen erweitert. Zum Beispiel gehen die Klassen mit dem Prefix CDM_AIX_Domain nicht unmittelbar aus den Anforderungen hervor, da keine grundsätzlich neue Information abgebildet wird. Diese Klassen enthalten jedoch Informationen, die nur über mehrere Objekte hinweg explizit ermittelbar ist und dienen damit der Strukturierung von Information. Nachdem die Modellierung der Klassen abgeschlossen ist, sollte eine Analyse von vorhandenen Werkzeugen folgen, um den Bereich der Anforderungen zu identifizieren, der mit diesen Produkten bereits abgedeckt werden kann.

Das Kapitel [*] stellt Werkzeuge aus dem MVS/ESA- und AIX-Bereich vor, die dort zur Administration von CICS-Systemen eingesetzt werden.

Besonders wird auf das Management-Werkzeug CICS System Manager for AIX (CICS SM) eingegangen, das für CICS/6000-Systeme verwendet werden kann und einen Management-Agenten für diese Systeme anbietet. Der Agent wird dem CICS Domain Manager zur Informationsgewinnung dienen und für die prototypische Implementierung eine Rolle spielen. Deshalb wurde dem Vergleich des CICS SM gegen die Anforderungen ein eigener Abschnitt gewidmet, in dem als Ergebnis festgestellt werden mußte, daß alle Anforderungen, die über eine Abbildung der Systeminformation auf Objekte hinausgehen vom CICS SM nicht erfüllt werden können. Die einzige Ausnahme hierbei ist die Abbildung von CICS-Verbindungen auf eine Klasse, die eine globalere Sicht auf alle CICS-Verbindungen eines Knotens, also mehrerer CICS-Systeme, ermöglicht. Die anderen vorgestellten Werkzeuge sind in erster Linie Tabelleneditoren für Systemtabellen und bieten nur mit hohem Aufwand eine wenig befriedigende Integrationsmöglichkeit in ein übergreifendes Management-Konzept.
Nach dem Exkurs zu heute eingesetzten Werkzeugen wurde mit der Implementierung eines Prototypen begonnen.

Die Implementierung, der dritte Abschnitt der OMT, beschränkt sich auf die Klassen-Modelle für einen CICS/6000-Manager, dem die Plattform IBM AIX als Basis dient, und dem Prototypen eines Managers, der die Informationen aus einem CORBA-Agenten nutzt und die Kommunikation über einen Object-Request-Broker realisiert. Dieser Prototyp kann als Grundlage bei der weiteren Implementierung dienen, und zeigt die Vorgehensweise bei der Kommunikation mit SOM/DSOM von IBM in verteilter Umgebung. Bei den Plattformen fiel die Wahl auf IBM AIX, weil für diese Umgebung ein Object-Request-Broker und der einzige CORBA-konforme Agent zur Verfügung steht. Der Manager ist mit einer Textschnittstelle implementiert kann innerhalb der baumartig strukturierten Instanzen von Objekten navigieren. Ebenso können Objekte zur Bearbeitung ausgewählt und deren Attribute gelesen und verändert werden. Damit sind die wesentlichen Hürden bei der Implementierung des CDM genommen und es können die Klassenrümpfe, die aus dem Entwicklungswerkzeug StP generiert wurden, mit Funktionalität gefüllt werden.


Eine Implementierung von Management-Agenten wurde in dieser Diplomarbeit ausgeklammert, jedoch wurden im Zusammenhang mit der Analyse vorhandener Produkte und im Abschnitt [*] Implementierungsvorschläge gemacht, wie Management-Information aus den verschiedenen CICS-Systemen gewonnen werden kann und welcher Schnittstellen man sich bedienen kann. Diese Ausführungen sind aber bewußt kurz gehalten, da es Ankündigungen gibt, daß Management-Agenten bald auch für CICS-Systeme auf MVS/ESA und für OS/2 verfügbar sein werden.


next up previous contents index
Next: Abkürzungsverzeichnis Up: No Title Previous: CICS for OS/2
Copyright Munich Network Management Team