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Anforderungen an ein NWP-Management

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt umfaßt der NWP-Verbund Allgemeine Anforderungen an das NWP-Managementnwp_anf

Größe und Komplexität des NWP-Verbunds stellen hohe Anforderungen an das Management des anwendungsnahen Kommunikationsdienstes NWP.
Eine besondere Problematik resultiert aus der Tatsache, daß für das NWP-Management konkrete Netzelemente wie zum Beispiel Hardwarekomponenten nur eine untergeordnete Rolle spielen und primär abstrakte Größen wie Software-Module, Prozesse oder Warteschlangen vom NWP-Management erfaßt werden müssen. Anforderungen an das Management eines NWP-Knotensnwp_knoten

Der Modellierungsprozeß wird hierdurch wesentlich aufwendiger, als er es für eine rein Hardwarekomponenten-bezogene Modellierung wäre.

Ein Beispiel soll diesen Sachverhalt erläutern:
Während die Enthaltenseinsrelation den Aufbau eines Sternkopplers reflektiert und somit zu dessen Modellierung unmittelbar verwendet werden kann (Port ist_enthalten_in Board, Board ist_enthalten_in Hub), ist es durchaus problematisch, in ähnlicher Weise Beziehungen zwischen verteilten Prozessen auszudrücken, da ein Teilprozeß zwar aus funktionaler Sicht einen Bereich abdeckt, der zur Erfüllung des Gesamtauftrages notwendig ist, dabei aber keineswegs physisch im übergeordneten Prozeß enthalten ist.
Anhand dieses Beispiels ist ersichtlich, daß Relationen, welche bei der Modellierung von Hardwarekomponenten hilfreich sind, ihren Zweck im Bereich verteilter Anwendungen unter Umständen nicht erfüllen und stattdessen neue Relationen wie zum Beispiel hat_Teilprozesse oder erfordert eingeführt werden müssen.

Dem gegenüber gelten die in Abschnitt 2.1 aufgeführten allgemeinen Fragestellungen auch für das NWP-Management.
Hierbei hat besonders der Aspekt der Akquisition und Verarbeitung von Managementwissen herausragende Bedeutung [ABEC 92], ermöglicht er doch erst die Umsetzung der vom Netzbetreiber gestellten Anforderungen an das NWP-Management: Nach den Kriterien des Funktionsmodells der OSI-Netzmanagementarchitektur gegliedert, sind in Abbildung 2.3 einige typische, das NWP-Management als Ganzes betreffende Anforderungen aufgeführt.

Die am ,,grünen Tisch`` entstandenen Specific Management Functional Areas (SMFA) leisten auch in diesem Fall einen fundamentalen Beitrag zur Strukturierung von realen Managementaufgaben.
Neben allgemeinen Anforderungen, die den gesamten NWP-Verbund betreffen, existieren konkrete Ansprüche an das NWP-Knoten-spezifische Management. Abbildung 2.4 zeigt den funktionellen Aufbau eines NWP-Knotens.

Es ist klar zu sehen, daß der Informationsaspekt, der auf den logischen Objektbeschreibungen aufbaut, sowie der Funktionsaspekt, der das prozedurale Managementwissen beinhaltet, untrennbar miteinander verbunden sind. Es ist daher erforderlich, beide Aspekte bei der Modellierung der verteilten Kommunikationsanwendung NWP in angemessener Weise zu berücksichtigen, um der Komplexität von NWP gerecht zu werden.


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