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Auswertung der Log-Daten

Um Statistiken über die Auslastung des Servers erstellen zu können, müssen die entsprechenden Daten zur Verfügung stehen. Die Log-Dateien-Einträge müssen im Objektmodell auf Attribute abgebildet werden, die ebenso wie bei der Auswertung von Log-Dateien die Erstellung von Langzeit-Statistiken zu jedem beliebigen Teil-Element erlauben. Das heißt, daß auf jedes Teil-Element eines Log-Eintrags zugegriffen werden kann, um es in individuellen Auswertungen einbeziehen und verarbeiten zu können.

Dazu wird in das Objektmodell eine Klasse LogEntry eingeführt, die generische, für Log-Dateien allgemeingültige Attribute definiert. Sie steht in einer n:1-Relation zu der Klasse WWW-Server (siehe Abbildung [*]), da einem Server beliebig viele Log-Einträge zugewiesen werden. Folgende Attribute werden in der Klasse definiert (nicht vorhandene Werte für einzelne Elemente, die der Server nicht abfragen konnte, werden durch einen Bindestrich ersetzt):

Die beiden Log-Dateien AccessLog und ErrorLog eines Web-Servers unterscheiden sich jedoch durch einige zusätzliche Einträge, die gesondert untersucht werden. Deshalb wird eine weitere Klasse AccessLogEntry in das Objektmodell eingeführt, die von der Klasse LogEntry vererbt wird und folgende Attribute umfaßt (siehe Abbildung [*]):

Für Einträge in weitere Log-Dateien werden die Klassen ErrorLogEntry und ScriptLogEntry eingeführt, die allerdings erst später im Rahmen des Fehlermanagements näher erläutert werden.

Erfolgt ein Zugriffsversuch auf den Web-Server, so wird eine Instanz der Klasse AccessLogEntry erzeugt und die Attribute mit den entsprechenden Werten belegt. Somit wird für jede Instanz eines Servers und eines virtuellen Servers eine Anzahl an Instanzen der Klasse AccessLogEntry erzeugt, so daß darüber jeder Zugriffsversuch ``mitgeloggt'' wird. Dadurch kann speziell das Mitloggen von Daten in Log-Dateien als überflüssig angesehen werden, wobei dann die Attribute AccessLogFile, ErrorLogFile und ScriptLogFile der Klasse WWW-Server ohne Wert gespeichert werden müssen.

Der Zugriff auf jeden einzelnen Wert der Klasse AccessLogEntry ist unbedingt notwendig, um wertabhängig Informationen zur Verfügung zu haben. Außerdem ist noch zu erwähnen, daß der Zugriff auf die Attribute der Klassen AccessLogEntry, ErrorLogEntry und ScriptLogEntry von Seiten des Managers nur lesend erlaubt ist. Mit Hilfe der Methode delete() wird die Instanz der Klasse gelöscht.

Über die einzelnen Daten können Auswertungsfunktionen nach Vorbild der Managementfunktionen des OSI-Funktionsmodells ausgeführt werden. Diese sogenannten Summarization Functions sind für das Erstellen von Statistiken über gesammelte Attributwerte geeignet. Dabei können Statistiken über einzelne oder mehrere Attributwerte von Managementobjekten erstellt werden. Auch Mittelwertbildungen oder die Berechnung von Standardabweichungen sind möglich.

Es ist wichtig, den Zeitpunkt und die Häufigkeit der Statistikerstellung bestimmen zu können. Statistiken können mit Hilfe der OSI-Managementfunktionen zu einem bestimmten Zeitpunkt, über ein bestimmtes Zeitintervall oder periodisch über bestimmte Zeitintervalle erstellt werden.

Ein weiteres wichtiges Attribut der Klasse WWW-Server ist HostNameLookups vom Typ Boolean, das, auf true gesetzt, die Funktionalität eines Servers für DNS-Look-Ups aktiviert. Somit wird in den Log-Einträgen der Name des zugreifenden Host gespeichert (falls einer existiert), nicht dessen IP-Adresse. Das Setzen des Attribut-Wertes auf false deaktiviert die Funktion.


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