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7.1 Zusammenfassung

Der Einsatz der Object Management Architecture der OMG für das Management von Netzen, Systemen und Anwendungen ist momentan ein aktuelles Forschungsgebiet. Es beginnt sich jedoch abzuzeichnen, daß die OMA neben den ,,traditionellen`` Managementarchitekturen Internet und OSI zukünftig vor allem im System- und Anwendungsmanagement eine Rolle spielen wird. Dies kann man an den Standardisierungsaktivitäten auf diesem Gebiet und an den Aussagen von Produktherstellern erkennen.

Momentan liegt ein Mangel an Managementplattformen vor, die diese neuen Konzepte unterstützen. Außerdem ist es zumindest mittelfristig unwahrscheinlich, daß sich eine der Architekturen gegenüber den anderen beiden völlig durchsetzen wird. Dazu sind die Anforderungen im Management und die Stärken und Schwächen der Architekturen zu unterschiedlich.

Um trotzdem ein integriertes Management aller Ressourcen eines verteilten Systems zu ermöglichen, muß die Forderung nach einer Managementplattform gestellt werden, die als Basiswerkzeug für Internet-, OSI- und OMA-Management eingesetzt werden kann.

In dieser Arbeit wurde ein Konzept entwickelt, mit dem CORBA-konforme Object Request Broker in eine herkömmliche Netzmanagementplattform integriert werden können. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Nutzbarmachung der Plattformdienste (Verarbeitung von Ereignismeldungen und Topologiedarstellung inkl. Zustandsüberwachung) für das Management von CORBA-Objekten.

Die Integration des Ereignismanagements (Kapitel 5) ermöglicht, daß CORBA-Ereignismeldungen von der Plattform empfangen werden können. Dadurch können sie an der Benutzeroberfläche angezeigt, nach bestimmten Kriterien gefiltert und in Log-Dateien gespeichert werden. Außerdem können CORBA-Anwendungen sich bei der Plattform für den Empfang von bestimmten gefilterten Ereignismeldungen registrieren. Das ist die Grundvoraussetzung für eine Automatisierung des Ereignismanagements.

Das Konzept beruht auf dem CORBA-Event-Service und verwendet spezielle IDL-Definitionen für Management-Events sowie Event-Channel Objekte zum Vermitteln der Ereignismeldungen. Die Verarbeitung durch die Plattform wird durch Umwandlung in SNMP-Traps (bzw. CMIP-Event-Reports) ermöglicht.

Fehlermeldungen werden automatisch beim Eintreten von Exceptions während Methodenaufrufen auf Objekten erzeugt und an die Plattform geschickt. Dadurch ist die Grundlage für das Fehlermanagment in einem aus verteilten Objekten bestehenden System realisiert.

Die Integration des Topologiemanagements (Kapitel 6) ermöglicht, daß ein Modell des CORBA-Systems an der Benutzeroberfläche der Plattform dargestellt und überwacht werden kann. Hierfür wird zunächst durch eine Discovery-Anwendung Information über die Ressourcen des CORBA-Systems gesammelt und in der Plattformdatenbank abgespeichert. Die geeigneten Informationsquellen für die Discovery wurden dabei teilweise selbst implementiert. Die Plattformdatenbank wird durch die CORBA-Discovery zu einer integrierten Informationsbasis erweitert, in der sowohl die IP- (bzw. SNMP), als auch die OSI- (durch TMN-Discovery) und CORBA-Ressourcen registriert sind.

Zur Präsentation der Topologieinformation an der Benutzeroberfläche wurden verschiedene Modelle entwickelt. Neben einem Modell für das Systemmanagement, dessen zentrale Bestandteile die vorhandenen Rechner und die in ihnen enthaltenen Managementobjekte sind, wurde auch ein Modell für die Überwachung von CORBA-Anwendungen entworfen. Damit können die Referenzbeziehungen zwischen den verteilten Objekten dargestellt werden. Die grafische Darstellung der Topologie wurde durch die Integration eines DSOM-spezifischen Werkzeugs zum Verwalten von Serverprozessen (Starten, Stoppen, etc.) in die Plattformoberfläche ergänzt.

Für die Aktualisierung der Topologie- und Zustandsdaten wurde anstelle des von SNMP bekannten Pollings ein ereignisgesteuerter Ansatz entwickelt, so daß überflüssiger Netzverkehr vermieden wird.

Zusammenfassend kann man sagen, daß NetView für AIX mit den in dieser Arbeit entwickelten und implementierten Erweiterungen nicht mehr nur für Internet- und OSI-Management sondern auch als Basiswerkzeug für OMA-Management eingesetzt werden kann.


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Copyright Munich Network Management Team