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Funktionsmodell

 

Mit gegenwärtig über 22 Systems Management Functions (SMFs)  [#!iso10164-x!#] verfügt das OSI-Management über ein ausgesprochen breites Spektrum an Basisdiensten, die die effiziente Nutzung der Kommunikationsinfrastruktur gewährleisten und generische, häufig benötigte Managementfunktionalität bereitstellen. Wir werden uns an dieser Stelle auf charakteristische Managementdienste beschränken, an denen das Designziel des OSI-Managements einer hohen Skalierbarkeit durch die Nutzung von verteilter Managementfunktionalität besonders deutlich wird.

Mit der Event Report Management Function  [#!iso10164-5!#] bietet OSI eine feingranulare dezentrale Ereignisverwaltung, die auf Event Forwarding Discriminators (EFD)  basiert. EFDs sind spezielle Filterobjekte, die von einem Managementsystem innerhalb von Agenten kreiert und geeignet konfiguriert werden können. In ihnen sind Informationen über diejenigen Managementsysteme gespeichert, an die Ereignisse gesandt werden sollen sowie Filterangaben, die sich auf Ereignistypen, Objektklassen und -instanzen, Zeitstempel usw. beziehen. Ereignismeldungen können durch Verwendung der Log Control Function  [#!iso10164-6!#] zusätzlich persistent bei den Agenten in Log Records  gespeichert werden, die vorab vom Manager eingerichtet wurden. Dies bedeutet, daß ein Manager ebenfalls auf Agentenseite Filter konfigurieren kann, die darüber entscheiden, ob eine Ereignismeldung gespeichert werden soll. Beim Auftreten eines Ereignisses laufen die Filter- und Speichervorgänge selbständig auf den Agentensystemen ab.

Ein charakteristisches Hilfsmittel zur Bereitstellung der in Abschnitt [*] erwähnten abgeleiteten Managementinformation sind die Metric Objects and Attributes  [#!iso10164-11!#] sowie die Summarization Function  [#!iso10164-13!#], deren Hauptaufgabe in der Definition von Diensten zur Erkennung potentieller Überlastsituationen als Mittel zur präventiven Fehlerbehebung besteht. Neben Mechanismen zur Ermittlung der Betriebsmittelauslastung (gegenwärtige Auslastung, gestellte Nutzungsanfragen, abgelehnte Nutzungsanfragen aufgrund von Überlast) werden auch diverse Zähler- (Counter) und Pegelobjekte ( Gauges) definiert. Für diese Basisobjekte können dann sogenannte Monitor-Objekte gebildet werden, die aus den Rohdaten der Basisobjekte statistische Informationen (wie z.B. die Auslastung eines Betriebsmittels über frei definierbare Zeitintervalle, gewichtete und ungewichtete Durchschnittswerte beliebiger Zählerobjekte, Bildung von Standardabweichungen, Varianzen usw.) ableiten. Auch in diesem Falle werden die Objekte zur Bildung abgeleiteter und somit zustandsbehafteter Managementinformation vom Managementsystem konfiguriert und anschließend dezentral, d.h. auf den Agentensystemen ausgeführt. Naheliegenderweise werden mit diesen abgeleiteten Managementinformationen ebenfalls Ereignisfilter definiert (s.o.), die die Benachrichtigung eines Managementsystems beim Überschreiten von Maximal- bzw. Minimalwerten veranlassen.

Der dynamischen Ermittlung von Agenteneigenschaften dient die Management Knowledge Management Function (MKMF)  [#!iso10164-16!#]. Diese umfassen Wissen über Managementobjektklassen (welche MOCs verwaltet ein Agentensystem, welche MOCs können instantiiert und überwacht werden) und -instanzen (welche Agentensysteme besitzen wieviele Instanzen eines bestimmten Typs, welche Conditional Packages sind aktiviert) sowie deren Beziehungen zueinander. Das Vorhandensein von Mechanismen zur Abfrage von Metainformation zur Laufzeit ist zur Bestimmung der Dienste, die von einem Agentensystem angeboten werden, unentbehrlich und bildet die Grundlage, um neue Agentensysteme dynamisch in einen Managementkontext einzubinden (sog. Discovery-Funktionalität) .

Neben diesen angesprochenen Diensten bietet das OSI-Management eine Fülle wichtiger und nützlicher Managementdienste, die flexibel konfigurierbar sind und einen großen Teil des Anforderungsspektrums abdecken. Hierzu zählen insbesondere Dienste zur Administration von Managementobjekten, deren Zuständen und Beziehungen zu anderen Objekten, aber auch Sicherheits- und Abrechnungsdienste.


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Copyright Munich Network Management Team