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Verteiltes SNMP-basiertes Management: DISMAN

 

Wie bereits oben beschrieben wurde, bestand der erste Ansatz im Internet-Management zur Bildung von Managementhierarchien in der RMON-MIB; mit der Einführung der M2M-MIB wurde dieses Konzept explizit auf Managementsysteme ausgedehnt. Ein denkbarer Ansatz zur Erweiterung SNMP-basierten Managements, um zur Laufzeit von einem Managementsystem Aufgaben an Agentensysteme zu delegieren, wurde in [#!mebs95!#] vorgestellt. Dies impliziert eine signifikante Erweiterung des Aufgabenumfangs von SNMP-Agenten, da diese sich bisher auf das Bereitstellen und Modifizieren von Managementinformation beschränkten; eine Analyse und Vorverarbeitung der Managementinformation durch Agenten war bisher nicht vorgesehen (Ausnahme: RMON) und ausschließlich den SNMP-Managementsystemen vorbehalten.

Naturgemäß sind die Arbeiten der IETF Distributed Management Working Group (DISMAN)  mit denselben Problemen konfrontiert wie jede Architektur, die in heterogener Umgebung verteiltes Management realisieren soll. Dementsprechend umfaßt DISMAN folgende Festlegungen:

Die Öffnung des SNMP-basierten Managements in Richtung eines verteilten Managements von Diensten und Anwendungen ist prinzipiell begrüßenswert, da diese Architektur dann über Mechanismen verfügt, die über das reine Komponentenmanagement hinausgehen. Beim Betrachten der oben angesprochenen Ähnlichkeiten von DISMAN mit den vorher angesprochenen OSI/TMN- und CORBA-Architekturen wird jedoch deutlich, daß der DISMAN-Funktionsumfang eine echte Teilmenge der in den anderen Architekturen bereits vorliegenden Dienste darstellt. Konzeptionelle Neuerungen bestehen zum überwiegenden Teil aus der Eingrenzung der Unzulänglichkeiten des zugrundeliegenden Internet-Managements; diese können jedoch (wie z.B. im Falle des stückweisen Übertragens von Skripten) nicht vollständig neutralisiert werden.

Demgegenüber ist die Problematik der Migration von Programmcode mit bestehenden, konkurrierenden Architekturen (CORBA, Java) bereits heute überwiegend gelöst. In der Tat erinnert der DISMAN-Anforderungskatalog ein wenig an das Pflichtenheft zur Spezifikation eines leichtgewichtigen, SNMP-basierten Object Request Brokers. Inwieweit die Erweiterung des Internet-Managements um Mechanismen für das verteilte Management sinnvoll und notwendig ist, muß aufgrund des frühen Entwicklungsstadiums von DISMAN offenbleiben. Bisher liegen sämtliche DISMAN-Dokumente als Internet Drafts[*] vor; die Überführung der Drafts in entsprechende RFCs ist gegen Ende 1998 geplant. Wir stellen im folgenden Kapitel Verfahren vor, die es gestatten, die Dienste einer konzeptionellen starken Managementarchitektur auch auf Architekturen auszudehnen, deren Funktionsumfang geringer ist.


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