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Überlegungen zur Lösung

Der Agent kommuniziert über das SNMP-Protokoll mit der Managementstation. Kommt eine Anfrage von der Managementstation, sucht der Agent die Variable in seiner MIB. Diese MIB setzt sich aus seiner internen Teil-MIB und den Teil-MIBs der einzelnen Subagenten zusammen, siehe dazu die Abbildung 1.1. Eine Teil-MIB, welche aus einem oder mehreren Teilbäumen besteht, ist ein Ausschnitt der kompletten MIB, die der Agent kennt. Der Subagent ist dabei ein eigener Prozeß, der eine eigene MIB besitzt, die er über ein Protokoll, dem Agenten zur Verfügung stellt. Damit der Agent die gesamte MIB kennt, müssen sich die Subagenten bei ihm anmelden und ihre MIB dem Agenten als Teil-MIB bekanntgeben. Subagenten können sich jederzeit an- oder abmelden und nur Teile oder ihre komplette MIB aktivieren. Die Anzahl der Subagenten an einem Agenten sollte nicht begrenzt sein und die Subagenten sollten völlig unabhängig vom Agenten sein. Ihre einzige Verbindung zum Agenten ist das Interprozeßkommunikationsprotokoll.


 
Abbildung 1.1: Subagenten am Agenten  
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Einleitend eine Erklärung von OID (Object Identifier): Alle Variablen der MIB sind durch eine OID bezeichnet. Diese Bezeichnung ist standardisiert und weist auf eine eindeutige Position in der MIB. Man kann die MIB als Baum darstellen, wobei jedem Knoten eine Zahl zugewiesen wird und dieser Knoten sich weiter verzweigen oder eine Variable beherbergen kann. Folgt man nun einem Pfad von der Wurzel bis zur Variablen und merkt sich die Nummern der durchlaufenen Knoten erhält man die OID, z.B. syscontact = (1.3.6.1.4.1.1.2.0). Im weiteren Verlauf wird nicht immer zwischen der Variablen und dessen OID unterschieden, es sollte aber aus dem Zusammenhang klar sein. Entsprechend werden Teilbäume bezeichnet, die jetzt definiert werden.

Damit der Subagent dem Agenten mitteilen kann, welche Variablen sich bei ihm befinden, müssen mehrere Variablen zu einer Menge zusammengefaßt werden. Der Subagent kann nicht jede einzelne Variable an den Agenten melden, das wäre zu umständlich. Da die MIB strukturiert und eine Ordnung darauf definiert ist, kann man die MIB in Bereiche zerlegen. Da sich die MIB als Baum darstellen läßt, kann man einen Ast dieses Baumes als Teilbaum bezeichnen. Ein Teilbaum repräsentiert also einen Teil des MIB-Baumes und sein Bezeichner (Teilbaum-OID) ist der Pfad durch den MIB-Baum bis zu seiner Wurzel, wie es in Abbildung 1.2 gezeigt ist. Alle Variablen dessen OIDs die Teilbaum-OID als Präfix haben, müssen in diesem Teilbaum enthalten sein. Deshalb genügt es, dem Agenten die Teilbäume des Subagenten mitzuteilen. Befindet sich eine bestimmte Variable nicht in diesem Teilbaum, gibt es sie in der kompletten MIB des Agenten nicht.

 
Abbildung: Teilbäume in der MIB  
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