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Grundlagen

 
  
Abbildung: Verteilung von TOR auf AOR
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In der CICS-Terminologie gibt es neben der Transaktion noch die Task  und die Logical Unit of Work  (LUW ). Im CICS stellt die CICS-Transaktion  eine logische Einheit im Sinne des DV-Entwicklers dar. Ihr wird ein eindeutiger, bis zu vierstelliger Transaktions-Identifikator zugeordnet. Die Verbindung zwischen der Transaktion und dem Einstiegsprogramm wird in einer System-Tabelle hergestellt. Im CICS/ESA und im CICS for OS/2 ist das die Program Control Table  (PCT ), im CICS/6000 heißt sie Transaction Definition . Aus dem Einstiegsprogramm heraus können weitere Programme aufgerufen werden. Ein CICS-Programm  ist im Prinzip ein dynamisch ladbares Modul, das in einer Programmiersprache verfaßt und übersetzt wird. Es steht dann als Datei in einem Verzeichnis. In der PCT wird auch festgelegt, ob die Transaktion lokal oder als Remote-Transaktion definiert werden soll. Das Programm einer Remote-Transaktion  ist nicht physisch in der Region installiert, in der die Remote-Transaktion  aufgerufen wird, sondern wird nur durch einen Verweis auf eine Transaktion in einem anderen CICS-System festgelegt. Bei der Definition der Transaktion werden auch deren andere Attribute festgelegt, wie zum Beispiel die Rechte, die ein Anwender haben muß, um sie auszuführen oder Zeichensatztabellen die für die Anzeige zur Anwendung kommen. Die CICS-Task  ist definiert als Ausführungseinheit einer Transaktion aus Sicht des TP-Monitors. Die Ausführung einer Task ist eine einmalige Aktion und erhält eine eindeutige Task-Nummer innerhalb des CICS-Systems. Eine Transaktion kann jedoch Grundlage für beliebig viele Tasks sein. Die Belegung von Betriebsmitteln beansprucht die CICS-Task durch ihre Verweildauer im System. Außerdem ist sie es, die Sicherheits-Einrichtungen zur Konsistenz-Sicherung beeinflußt. Der TP-Monitor protokolliert und sperrt demnach nur die aktuell von der CICS-Task angesprochenen Daten-Manipulationen. Die Logical Unit of Work  (LUW ) ist, wie der Name schon sagt, eine logische Arbeitseinheit und kommt der generellen Definition einer Transaktion am nächsten. Die LUW kontrolliert somit einen abgeschlossenen Konsistenzbereich. Sie ist auch vergleichbar mit der LUW im Sinne des OSI-Sprachgebrauches.

In der CICS-Terminologie finden sich viele technische Ausdrücke aus dem Bereich der Systems Network Architecture  (SNA ): Eine Maschine, die im physikalischen Sinne existiert, wird hier Node , Physical Unit  (PU ) oder auch Knoten  genannt. Ihm ist zum Beispiel eine IP-Adresse oder eine System-ID zugeordnet, er hat Laufwerke, Speicher, CPU und mehr. Auf dem Knoten ist ein Betriebssystem installiert und ein Transaktionsmonitor nebst Subsystemen. Der Transaktionsmonitor kann mehrere Adressräume parallel auf dem Node verwalten. Solche Adressräume nennt man im CICS Region . Eine Region ist ein CICS-System, das in einem eigenen Adressraum läuft. Auf CICS/6000-Systemen werden in diesem Adressraum vom CICS mehrere Prozesse, die Application Server , gestartet. Diese Prozesse werden dann vom CICS dynamisch den einzelnen Tasks der Transaktionen zugeordnet. Die Application Server stehen miteinander über Speicherbereiche in Verbindung, die innerhalb einer CICS-Region global schreib- und lesbar sind (shared memory).

Auf einem Node können mehrere Regions installiert sein, die jeweils ein eigenständiges CICS-System darstellen. Man kann jede Region über ihren Region-Namen identifizieren. Wenn eine Region, etwa zu Wartungszwecken, gestoppt wird, kann auf den anderen Regions eines Nodes unbeeinflußt weitergearbeitet werden. Fast immer werden bei einer CICS-Installation Regions mit verschiedenen Aufgabengebieten definiert. Abbildung  [*] zeigt eine mögliche Konfiguration, in der es eine Terminal Owning Region  (TOR ) und mehrere Application Owning Regions (AOR ) gibt. Eine TOR dient dabei als Zugang zu weiteren AORs. Die TOR enthält die Zuordnung aller Terminals, die sich von außen anmelden können, zu den entsprechenden AORs, in denen die Anwendungen liegen. Einer Application Owning Region  sind unter funktionalen Aspekten die Anwendungs-Transaktionen und Programme zugeordnet.

Eine dritte Region-Kategorie ist die Data Owning Region  oder auch DOR . In ihr werden die Dateien, Transient-Storage-Queues und Transient-Data-Queues verwaltet. Deshalb werden sie auch oft Resource Owning Region  (ROR ) genannt, wobei man sich der Sprachregelung des X/Open-DTP-Architekturmodells (siehe [*]) angepaßt hat. Diese Klassifizierung der verschiedenen Regions und die Aufteilung der Transaktionen, Programme, Dateien usw. auf verschiedene AORs und DORs ist sinnvoll, wenn sich dadurch eine fachliche Strukturierung erreichen läßt. In der Praxis werden meist noch zusätzliche Regions für Testumgebungen angelegt, um Anwendungen, die in Produktion laufen nicht zu beeinflussen. Oft werden sogar darüberhinaus Regions angelegt, die zur Integration von neuen Anwendungen in die vorhandene Produktivumgebung dienen.

Ein Verbindungsaufbau von einem Terminal an eine Region oder auch die Verbindung von CICS-Systemen untereinander erfolgt über einem sogenannten Listener , der die Schnittstelle eines CICS-Systems nach aussen bildet. Der Listener ist ein Bestandteil des CICS-Systems, der im Falle von TCP/IP, über einen Port Pakete empfängt und im CICS-System entsprechende Aktionen auslöst. Listener gibt es auch für SNA-Protokolle.

Einen ähnlichen Mechanismus bieten die Gateways mit dem Unterschied, daß ein Gateway  eine Schnittstelle zu einer Kommunikationseinrichtung in einem anderen CICS-System ist. Solche Kommunikationseinrichtungen sind zum Beispiel die ENCINA PPC Gateways.


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Copyright Munich Network Management Team