RSVP trennt klar zwischen den Aufgaben, Bereitstellung von Ressourcen und Anforderung von Ressourcen. Für die Anforderung ist RSVP zuständig für die Bereitstellung das Traffic Control.
Mit RSVP-PDUs werden die Anforderungen zu den RSVP-Protokoll-Instanzen
(RSVP-Prozesse), die für die einzelnen Subnetze verantwortlich sind,
transportiert.
Dort versucht der RSVP-Prozeß die Ressourcen im Subnetz anzufordern.
Eine Anforderung kann aus zwei Gründen abgelehnt werden.
Der erste Grund ist, daß eine Person nicht
berechtigt ist die Dienstgüte anzufordern. Dies stellt RSVP durch
Anfrage beim Policy Control fest
(siehe Abbildung
).
Um die Anforderungen zu den RSVP-Prozessen zu bringen, sind zwei Phasen nötig:
Eine Path-PDU hat folgenden Aufbau:
<Path Message> ::= <Common Header> [ <INTEGRITY> ]
<SESSION> <RSVP_HOP>
<TIME_VALUES>
[ <POLICY_DATA> ... ]
[ <sender descriptor> ]
<sender descriptor> ::= <SENDER_TEMPLATE> <SENDER_TSPEC>
[ <ADSPEC> ]
Im Header einer RSVP-Nachricht ist das Feld Time To Live (TTL).
Dieses Feld ermöglicht es nicht RSVP-fähige Geräte auf dem Pfad zu erkennen.
Jeder Router verringert das Feld TTL im IP-Header, aber nur ein RSVP-Router
verringert das TTL-Feld im RSVP-Header. Unterscheiden sich beide, dann
wurde eine RSVP-PDU von einem nicht RSVP-fähigen Router weitergeleitet.
Das Objekte POLICY_DATA überträgt die
Daten die ein RSVP-Prozeß dem Policy Control übergibt. Mit dem Objekt
INTEGRITY wird die Authentizität eine RSVP-Nachricht
sichergestellt. Die Bedeutung von TIME_VALUES wird später erklärt.
Es soll nun genauer beleuchtet werden, welche Aufgaben die Path-PDU erfüllt.
SESSION und SENDER_TEMPLATE.
In SESSION wird die IP-Adresse des Empfängers, das
verwendete Transportprotokoll und weitere Demultiplex-Information, z.B.
Portnummer bei TCP und UDP, angegeben.
SENDER_TEMPLATE enthält die IP-Adresse des Senders und die
Demultiplex-Information des Transportprotokolls.
RSVP_HOP.
Hier wird die IP-Adresse des letzten Geräts mit einem RSVP-Prozeß, das von der
Path-Nachricht durchlaufen wurde, festgehalten. Diese IP-Adresse speichert
ein RSVP-Prozeß und ersetzt es durch die eigene.
Mit diesem Verfahren wird der Weg der Nachricht festgehalten.
SENDER_TSPEC
beschrieben. Ein Bestandteil den alle SENDER_TSPEC, enthalten ist
der TOKEN_BUCKET_TSPEC [#!rfc2215!#] mit folgender Information:
ADSPEC kann der Sender Vorschläge für die gewünschte
Dienstgüte machen [#!rfc2210!#]. Dieses Objekt enthält auch die Information,
die auf dem Weg durch das Netz für die gewünschten Dienstgüte gesammelt
wurde (z.B. ob die gewünschten Dienstgüten verfügbar sind).
Die Resv-PDU hat folgenden Aufbau:
<Resv Message> ::= <Common Header> [ <INTEGRITY> ]
<SESSION> <RSVP_HOP>
<TIME_VALUES>
[ <RESV_CONFIRM> ] [ <SCOPE> ]
[ <POLICY_DATA> ]
<STYLE> <flow descriptor list>
<flow descriptor list> ::= <empty> |
<flow descriptor list> | <flow descriptor>
Die Resv-Nachricht enthält die Objekte SCOPE und
RESV_CONFIRM. Das Objekt SCOPE wird verwendet, um
einen Effekt, der durch den Wildcard-Filter entstehen kann, vorzubeugen
(siehe [#!rfc2205!#]).
Mit RESV_CONFIRM kann der Empfänger die Bestätigung einer
Reservierung veranlassen.
Die Bedeutung der anderen Objekte wird anhand der beiden Aufgaben der
Resv-Nachricht erklärt.
Die Aufgaben der Resv-PDU sind:
SESSION und
FILTER_SPEC identifiziert und durch FLOWSPEC charakterisiert.
FILTER_SPEC trägt den selben Inhalt (identifiziert Sender), wie
SENDER_TEMPLATE in der Path-Nachricht.
Der Fixed-Filter (FF) nutzt SESSION und FILTER_SPEC,
um einen Fluß zu identifizieren.
<flow descriptor list> ::= <FLOWSPEC> <FILTER_SPEC> |
<flow descriptor list> <FF flow descriptor>
<FF flow descriptor> ::= [ <FLOWSPEC> ] <FILTER_SPEC>
Mit einer Resv-Nachricht kann ein Empfänger mehrere RSVP-Flüsse reservieren
lassen. Ein RSVP-Fluß nach dem FF kann einen Sender und einen Empfänger
(siehe Abbildung SESSION eine
Multicast-Adresse verwendet, aber auch mehrere Empfänger (siehe Abbildung
FILTER_SPEC und damit den
Sender offen. Ein RSVP-Fluß kann also von mehreren Sendern genutzt werden,
damit lassen sich die Ressourcen besser ausnutzen.
<flow descriptor list> ::= <WF flow descriptor> <WF flow descriptor> ::= <FLOWSPEC>Ein RSVP-Fluß kann somit Many-to-One (siehe Abbildung
FILTER_SPEC.
<flow descriptor list> ::= <SE flow descriptor>
<SE flow descriptor> ::= <FLOWSPEC> <filter spec list>
<filter spec list> ::= <FILTER_SPEC>
| <filter spec list> <FILTER_SPEC>
Ein Beispiel für eine sinnvolle Anwendung für eine Shared-Reservierung
wäre eine Audio-Konferenz, denn es gibt hier immer nur einen
Sprecher und damit einen Sender gleichzeitig.
FLOWSPEC übergeben. Der Aufbau des FLOWSPEC ist
durch den IntServ-Dienst [#!rfc2210!#] gegeben. Für Controlled-Load ist er
wie der TOKEN_BUCKET_TSPEC aufgebaut. Garanteed Service besitzt
neben TOKEN_BUCKET_TSPEC noch weitere Parameter [#!rfc2212!#],
auf einige wird später noch eingegangen.
FLOWSPEC, eingehen (siehe graue Knoten in
Abbildung FLOWSPEC,
ändert die Reservierung entsprechend, und sendet ihn mit
einer Resv-Nachricht Richtung Sender oder er verwirft
die Resv-Nachricht.
Ersteres tritt ein, wenn ein Empfänger dieses Flusses mit der
bereits bestehenden Reservierung nicht befriedigt werden kann.
Es wird dann ein FLOWSPEC generiert, der die Bedürfnisse
aller Empfänger erfüllt.
Falls der eingehende FLOWSPEC geringere Anforderungen an
den Fluß stellt, wird die Resv-Nachricht verworfen, um den Overhead
des RSVP-Protokolls so klein wie möglich zu halten.
TIME_VALUES festgelegt.
Erhält ein RSVP-Prozeß ein Path- oder Resv-PDU, dann wird das
Timeout-Intervall des entsprechenden Zustands hochgesetzt.
Das Timeout-Intervall ist so gewählt, das es eine Anzahl an RSVP-Path-
und RSVP-Resv-Verlusten verkraftet.
Die RSVP-PDUs werden mit der Best Effort (BE) Dienstgüte transportiert.
Die Best Effort-Dienstgüte gibt keine Garantien für Dienstgüteparameter.
Neben der Path- und Resv-PDU kennt RSVP noch fünf weitere PDUs auf die hier noch kurz eingegangen werden soll:
In diesem Kapitel wurden einige Dienstgüten auf OSI-Schicht 3 (z.B. Premium Service) und 4 (z.B. Guaranteed Service) erwähnt. Für die Erzeugung dieser Dienstgüten werden die Kommunikationsdienste von Netztechnologien verwendet. Im nächsten Kapitel werden einige Netztechnologien auf ihre Dienste und Dienstgüten untersucht.