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3.2 Abbildung der Kommunikationsmodelle

Neben der Beschreibung der managementrelevanten Information, müssen in einer Managementarchitektur auch Konzepte zum Austausch dieser Information festgelegt werden. Dies geschieht im Kommunikationsmodell einer Managementarchitektur. Charakteristische Gesichtspunkte eines Kommunikationsmodell sind die Definition von Kommunikationsmechanismen und -diensten, die Definition von Syntax und Semantik von Austauschformaten und schließlich auch die Festlegung der kommunizierenden Partner.

Beim Informationsaustauch zwischen Datenquelle und -senke müssen, je nach zugrundeliegender Managementarchitektur, genau die in dem Kommunikationsmodell spezifizierten Regeln eingehalten werden. Die im vorherigen Abschnitt beschriebene Informationsabbildung betrifft nur die Information, die ausgetauscht werden soll. Wenn über die Grenzen zweier Managementarchitekturen kommuniziert werden soll, müssen deshalb die architekturspezifischen Unterschiede in den jeweiligen Kommunikationsmodellen ebenso betrachtet und überwunden werden.

Beim Internet-Management werden Daten über das SNMP-Protokoll übertragen. Ein Manager kann mit den Protokolleinheiten GetRequest, GetNextRequest, GetBulk und SetRequest auf die vom Agenten bereitgestellte Information zugreifen. Mit SNMPv2 steht ihm außerdem eine Inform-PDU zur Verfügung, mit der Informationen zwischen anderen Managern ausgetauscht werden können. Der Agent antwortet seinerseits mit einer GetResponse-PDU, in die er die angeforderten Daten packt. Außerdem hat der Agent die Möglichkeit, Ereignismeldungen in Form von Trap-PDUs an einen Manager zu schicken (Abb. 3.5, links).

Im Gegensatz dazu beruht ,,Kommunikation`` im CORBA-System auf Methodenaufrufen auf Objekten. Ein Client-Objekt kann durch den Aufruf einer Methode eines Server-Objektes Informationen oder Dienste anfordern. Der Name des Zielobjektes, die gewünschte Funktion und eventuelle Parameter werden in einem sogenannten CORBA-Request dem ORB übergeben, der die Anfrage an das adressierte Objekt weiterleitet und Rückgabewerte (eine CORBA-Response) gegebenenfalls an den Client zurückgibt. Ein Server-Objekt kann bei der Abarbeitung einer Operation zu einem Client-Objekt eines dritten Objektes werden (Abb. 3.5, rechts). Auch Events werden durch den Aufruf spezieller Supplier/Consumer-Methoden weitergegeben (vgl. 2).

  
Abbildung 3.5: Kommunikation zwischen SNMP-Einheiten, CORBA-Objekten
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\leavevmode \epsffile{K_Modell.eps}\end{center}\end{figure}

Für den Datenaustausch zwischen den zwei Protokollwelten CORBA und SNMP bedarf es einer Protokollumsetzung. Diese Umsetzung übernimmt ein CORBA/SNMP-Gateway. Es stellt sich die Frage, wieviel Funktionalität das Gateway sinnvollerweise besitzen soll. Um nur ein Beispiel zu nennen, könnte das Gateway SNMP-Managementinformation speichern. Es könnte dann selbst entscheiden, ob ein Zugriff auf einen SNMP-Agenten notwendig ist. Um derartige Anforderungen festzustellen werden im folgenden Kapitel mögliche Gateway-Einsatzszenarien analysiert.


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