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Grundlegende Begriffsdefinitionen

Von fundamentaler Bedeutung für die Inductive Modeling Technology [SPEC CON] ist der Begriff des Modelltyps (engl. Model Type). Er entspricht einer Klasse des objektorientierten Ansatzes.
Ein Modelltyp wird durch folgende Anteile charakterisiert: Die Anteile eines Modelltypsmodtyp Möglichkeiten der Vererbung bei Modelltypenderivemt

Abbildung 3.4 stellt die Struktur eines Modelltyps graphisch dar.
Die Verwendung des objektorientierten Paradigmas durch die Inductive Modeling Technology gestattet es, sowohl deklaratives als auch prozedurales Wissen mehrerer Modelltypen an daraus abgeleitete Modelltypen zu vererben (Abbildung 3.5). Daraus folgt, daß Programmcode in abgeleiteten Modelltypen wiederverwendet werden kann.

Eine Instantiierung eines Modelltyps wird als Modell (engl. Model) bezeichnet und entspricht in der objektorientierten Terminologie der Instanz einer Klasse. Ein Modelltyp repräsentiert demnach eine Schablone für Modelle, die deren Struktur und Verhalten a priori festlegt.

Die Dynamik eines Kommunikationsnetzes bewirkt Änderungen der Attribute eines Modells. Die dem entsprechenden Modelltyp zugeordneten Inference Handler überwachen die Modellattribute und führen bei Veränderungen der Attribute bestimmte Aktionen auf den Modellen durch.
Beziehungen zwischen beliebigen Modelltypen werden durch Relationen (engl. Relations) ausgedrückt. In der Mathematik definiert man eine Relation als Teilmenge des kartesischen Produkts zweier Mengen. IMT verwendet diesen Begriff in abgewandelter Form: Eine Relation ist hier das kartesische Produkt der Menge aller im Netzmodell existierenden Modelltypen, wobei jedoch auch Spezialfälle wie 1:n und m:n Beziehungen vorkommen können.

Es liegt auf der Hand, daß mit dieser Semantik allein eine korrekte Netzmodellierung undurchführbar ist; eine Relation ,,beinhaltet`` würde somit nicht nur die Kombination ,,Kommunikationssystem beinhaltet Rechner`` zulassen, sondern auch die Aussage ,,Rechner beinhaltet Kommunikationssystem``. Übersicht: Wichtige Begriffe von IMTrules

Es ist daher notwendig, eine Restriktion auf den Relationen bezüglich der Richtigkeit durchzuführen. Hier leisten Regeln (engl. Rule) wertvolle Dienste.

Allgemein entspricht ein Satz mit der Syntax <Modelltyp> <Relationsname> <Modelltyp> einer Regel.
Tatsächlich werden beim Übergang von Relationen zu Regeln die ursprünglich vorhandenen Tupel nach Realitätsgesichtspunkten gefiltert d.h. es bleiben nur diejenigen Relationen erhalten, die auch in der Realität vorkommen. Diese Mengenpaare, in Verbindung mit den Namen der Relationen, sind dann die eigentlichen Regeln und müssen vom Entwickler explizit angegeben werden.
Regeln werden benötigt, um das Netzmanagementsystem in die Lage zu versetzen, selbständig Entscheidungen zu treffen und Schlüsse zu ziehen. Falsche Regeln führen unweigerlich zu falschen Schlußfolgerungen und damit zu Fehlern im Netzmodell des Managementsystems [SPEC KBG].

Für die Funktion eines Netzmodells reichen jedoch auch Regeln allein nicht aus, weil bis zu diesem Punkt weder die Regeln, noch die Modelltypen instantiiert wurden. Mit der Instantiierung der Modelltypen zu Modellen werden durch Inference Handler aus den Regeln Assoziationen (engl. Associations) aufgebaut.
Die Gesamtheit der Assoziationen stellt dann das funktionsfähige und semantisch korrekte Netzmodell dar: Der Versuch, im Netzmodell eine IEEE 802.5-Komponente in ein IEEE 802.3-Kommunikationssystem einzubringen, wird vom Netzmanagementsystem zurückgewiesen, da keine entsprechende Regel (sehr wohl jedoch die entsprechende Relation) bekannt ist.
Abbildung 3.6 gibt einen Überblick über die in diesem Teilabschnitt aufgeführten Begriffe.


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