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Simple Network Management Protocol (SNMP)

SNMP (vgl. [Ros94]) hat sich zum De-facto-Standard des Internet Managements entwickelt. Die Managementeinheit, oder kurz Manager, von dem es genau einen im zu managenden Netz gibt, trifft alle Entscheidungen allein. Er wird durch einfache Agenten, die auf den Netzkomponenten ausgeführt werden, mit Informationen versorgt. Auf diese Informationen greift der Agent über eine Management Information Base (MIB) zu. Der Manager kann über seine Agenten auch Werte in der MIB manipulieren. Manager und Agenten haben eine feste Rollenverteilung zueinander, welche Client-Server-Beziehungen sind, wobei der Manager die Rolle des Clients und der Agent die Rolle des Servers einnimmt.


  
Abbildung: Lösungsansatz von SNMP für das Beispielszenario
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\epsfig {file=Bilder/webserverLogZentral.eps,width=\textwidth}
 \end{center}\end{figure}

Abbildung 1.1 verdeutlicht den Lösungsansatz des zentralen Managements für das Beispielszenario:
Da nur der Manager in der Lage ist, die Statistik zu erstellen, müssen alle Logdateien auf den Rechner des Managers transferiert werden. Dort wird dann die Statistik erstellt. Der Transfer der Logdateien verursacht einerseits eine erhebliche Netzlast und andererseits eine eventuell Überlastung des Managers, da er in der Regel auch noch viele andere Aufgaben zur gleichen Zeit zu bewältigen hat.

Es ergeben sich drei grundsätzliche Problembereiche, die mit zentralem Management nicht effizient gelöst werden können: Der Manager muß auf einem dedizierten Rechner ausgeführt werden. Fällt dieser Rechner aus (single point of failure), so kann das gesamte Rechnernetz nicht mehr verwaltet werden.

Die Größe und Heterogenität des Netzes zeigt sich in mehrfacher Hinsicht als problematisch. Die Managementapplikationen werden sehr groß und unübersichtlich in der Implementierung. Es kann leicht zu einer Überlastung der Managementeinheit kommen. Genauso wird das Verhältnis der Netzlast, die alleine durch das Management verursacht wird, zur Netzlast des normalen Netzverkehrs bei steigender Anzahl der Komponenten im Netz immer schlechter.

Durch das eingesetzte Managementverfahren ist man nicht in der Lage, die Dynamik der Änderungen adäquat zu beherrschen:
Wenn eine neue Managementaufgabe zu lösen ist, muß in der Regel eine neue Applikation (oder Modul) implementieren werden, welche auf der Managementplattform kompiliert werden muß. Das erfordert häufig auch eine Rekonfiguration des Managers, oder auch eine Neukompilierung desselben. Das bedeutet eine Unterbrechung des Managements für jedes neue Modul. Darüberhinaus muß oft noch eine Portierung des Moduls für verschiedene Betriebssysteme erfolgen.


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