Integriertes Management soll es ermöglichen, alle Ressourcen einer verteilten Systemumgebung auf einheitliche Art und Weise verwalten und steuern zu können. Aus einzelnen Modulen soll auf Basis einer Managementarchitektur eine Managementlösung für das Gesamtsystem entstehen können. Integriertes Management liegt nicht vor, wenn Ressourcen aus dem Netz-, System- und Anwendungsmanagement isoliert behandelt werden und ein Nebeneinander von Werkzeugen für spezielle Ressourcen besteht.
Hieraus lassen sich bereits zwei wichtige Anforderungen an das Informationsmodell aufstellen. Da sich das Systemmanagement, wie in 2.1.2 beschrieben, in verteilter Umgebung nicht mehr vom Netz- und Anwendungsmanagement abgrenzen läßt, darf das Modell nicht auf eine Disziplin beschränkt sein. Es muß also beispielsweise möglich sein, so unterschiedliche Objekte wie eine offene Kommunikationsverbindung, eine Benutzerkennung und einen Server für einen Systemdienst mit dem selben Modellierungsansatz beschreiben zu können. Hier liegt bereits die Verwendung des objektorientierten Ansatzes auf der Hand. Durch dessen Kapselung von Daten und zugehöriger Funktionalität ist damit eine Abstraktion von beliebigen in der Realität beobachtbaren Objekten möglich. Für das Management relevante Information und Funktionalität kann einheitlich durch Attribute und Methoden modelliert werden.
Die zweite Anforderung ergibt sich aus der Heterogenität der Komponenten eines verteilten Systems. Für das integrierte Management muß die Heterogenität verschattet werden. Auch dies ist mit dem objektorientierten Ansatz möglich. Managementobjektklassen definieren Information und Funktionalität für Klassen von Ressourcen und abstrahieren somit von proprietären Details. Durch Spezialisierung sind aber sehr spezifische Werkzeuge nicht ausgeschlossen.