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2.1.2 Abgrenzung des Systemmanagements

  Als nächstes soll betrachtet werden, welche Aufgaben das Systemmanagement umfaßt. Bevor sich Rechnernetze durchgesetzt haben, bedeutete Systemmanagement die Verwaltung der Ressourcen einzelner, voneinander getrennter Rechner. Hierzu zählen die folgenden Aufgabenbereiche eines Systemadministrators:

Anschließend begann das Zeitalter der Vernetzung. Immer mehr einst isolierte Rechner wurden miteinander verbunden. Ziel war die gemeinsame Nutzung von Ressourcen (Dateisysteme, Ausgabegeräte, etc.) im Netz. Zusätzlich wurden die ersten verteilten Anwendungen wie Electronic Mail und Verzeichnisdienste entwickelt. Die Aufgaben des Systemmanagements wurden natürlich aufgrund der neuen Bereiche vielfältiger. Trotzdem konnte das Systemmanagement noch deutlich vom Netz- und Anwendungsmanagement abgegrenzt werden. Dies wird anhand der Abbildung 2.1 (links) erläutert.


 
Abbildung 2.1:  Wandel des Systemmanagements
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Die Basis ist das Netzmanagement (NM). Dieses soll durch Überwachung und Steuerung der Netzkomponenten sicherstellen, daß eine Kommunikation der Endsysteme möglich ist. Das Systemmanagement baut in vernetzten Umgebungen auf dem Netzmanagement auf bzw. setzt dieses voraus. Das Augenmerk liegt auf der Verwaltung der Endsysteme und deren Bestandteile, erweitert um Aspekte wie gemeinsame Nutzung von Ressourcen und globale Benutzerverwaltung. Noch eine Ebene höher ist das Anwendungsmanagement (AM) angesiedelt. Hier geht es um die Kontrolle und Steuerung von (verteilten) Anwendungen.

Der Trend geht aber weiter zu offenen verteilten Systemen (Open Distributed Processing). Durch Schaffung von Transparenzen in verteilten Umgebungen verliert der Benutzer die Sicht auf die einzelnen Endsysteme, auf denen die Anwendungen laufen. Mittlerweile sind verteilte Systeme Realität, die einem Benutzer Dienste anbieten, ohne daß dieser feststellen kann, welche Komponenten des Systems die Rechen-, Speicher- und Kommunikationsressourcen zur Erbringung der Dienste bereitstellen. Zur Schaffung dieser Transparenzen wurden Systemdienste wie verteilte Dateisysteme (z.B. NFS, DFS), Verzeichnisse (z.B. NIS, DNS) und Informationssysteme (z.B. WWW) geschaffen. Hierauf können verteilte Benutzeranwendungen aufbauen. Der rechte Teil von Abbildung 2.1 zeigt ein verteiltes System, welches an der Benutzerschnittstelle Dienste zur Verfügung stellt. Diese Dienste sind durch kooperierende Software-Module auf vernetzten Endsystemen realisiert und stellen somit selbst verteilte Anwendungen dar. Aus der Abbildung läßt sich auch erkennen, welchen Stellenwert das Systemmanagement in Zukunft einnehmen wird. In einem verteilten System ist die Abgrenzung von Netz-, System- und Anwendungsmanagement nicht mehr möglich. Zu den ,, klassischen`` Aufgabenfeldern kommen neue wichtige Anforderungen hinzu, die sich aus der Administration verteilter Systemdienste, der Software-Verteilung, der Lastbalanzierung und aus der globalen Benutzerverwaltung (Autorisierung, Authentisierung und Abrechnung) ergeben. Die folgenden Abschnitte geben einen Überblick über die Szenarien Software- und Dienstmanagement.


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