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Einführung in das Network-File-System (NFS)

  Verteilte Dateisysteme ermöglichen Benutzern den gemeinsamen Zugriff auf Dateien im Netz, ohne daß sich die Benutzer jeweils auf dem Rechner anmelden müssen, auf dem sich eine Datei physikalisch befindet, bzw. ohne Duplizieren der Dateien auf mehrere Rechner. Die wichtigste Motivation für verteilte Dateisysteme ist die Bereitstellung der gleichen Arbeitsumgebung für den Benutzer unabhängig vom Arbeitsplatzrechner, an dem er angemeldet ist. Der einst sehr teure Plattenplatz verbot ein Duplizieren von Dateien und eine Installation großer Software-Pakete auf jedem Rechner von selbst. Aber auch heute gewinnen verteilte Dateisysteme bei zunehmender Vernetzung zusätzlich an Bedeutung, da die konsistente Datenhaltung vereinfacht wird.

Das Network-File-System (NFS) wurde seit 1984 von der Firma Sun Microsystems Inc. entwickelt und 1989 in [Sun89] standardisiert. Im UNIX-Bereich ist NFS das verteilte Dateisystem mit der größten Marktverbreitung, da Sun das zugrundeliegende Protokoll und eine Referenzimplementierung veröffentlicht hat. Praktisch jeder UNIX-Hersteller liefert NFS zusammen mit seinem Betriebssystem aus. NFS ermöglicht den transparenten Zugriff auf Dateisysteme, die sich physikalisch auf anderen Rechnern im Netz befinden. Hierzu stellen NFS-Server Teile ihrer lokalen Dateisysteme über das Netz anderen Computern zur Verfügung. Berechtigte Clients können diese Dateisysteme in ihr eigenes Dateisystem integrieren. Anwendungen sehen keinen Unterschied zwischen lokalen und entfernten Dateisystemen. Der Schreib- und Lesezugriff auf entfernte Dateisysteme ist transparent für Programme, die daher für NFS nicht geändert oder erweitert werden müssen. Hierzu wurde die Semantik des NFS-Filesystems möglichst eng an die eines normalen UNIX-Filesystems angelehnt. Eine umfassende Beschreibung von NFS bieten [San91] und [Ste91].



 
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Copyright Munich Network Management Team