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Bindungen

Interaktionen zwischen gegebenen Schnittstellen von Computational Objects sind nur möglich, wenn eine Bindung (binding), also eine Art Kommunikationspfad zwischen ihnen hergestellt wurde. Für die Etablierung einer Bindung ist es erforderlich, daß die beiden beteiligten Schnittstellen vom gleichen Typ sind. Das Bindungsmodell des RM-ODP unterscheidet explizites und implizites Binden. Beim expliziten Binden muß der Kommunikationspfad explizit aufgebaut werden. Beispiel hierfür ist eine Telnet-Sitzung. Das CO «Telnet-Client» initiiert eine Bindung zum CO «Telnet-Server». Implizites Binden ist nur auf Operation Interfaces definiert. Ein entfernter Methodenaufruf zwischen zwei verteilten Objekten ist ein Beispiel für eine implizite Bindung. Auch unter CORBA sind Bindungen implizit. Hierzu muß aber zur Übersetzungszeit des Clients die Schnittstellenbeschreibung (IDL) des Serverobjekts zur Verfügung stehen, damit der IDL-Compiler statische Bindungen herstellen kann. Eine Ausnahme hiervon sind Bindungen die über das Dynamic Invocation Interface (DII) des ORB etabliert werden.

Bisher wurden nur primitive Bindungen, d.h. Bindungen zwischen genau zwei Schnittstellen betrachtet. Komplexe Bindungen (compound binding) zwischen mehreren Schnittstellen werden über ein Binding Object realisiert. Dieses Objekt koppelt die Schnittstellen mehrerer COs durch primitive Bindungen aneinander. Das Binding Object besitzt eine Kontrollschnittstelle, über welche Bindungen hinzugefügt, verändert (z.B. bezüglich QoS), gelöscht und überwacht werden können. Ein Konferenzsystem ist ein Beispiel, wo die Stream Interfaces mehrerer Verbraucher (Zuhörer) über ein Binding Object an das des Erzeugers (Sprecher) gebunden sind.


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