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Computational Interface Template

  Im RM-ODP wird ein Computational Interface durch Angabe der Signatur (signature), des Verhaltens (behaviour) und der Anforderungen an die Umgebung (environment contract) charakterisiert. Diese Informationen werden in einem Computational Interface Template zusammengefaßt, welches eine Instantiierung der Schnittstelle zur Laufzeit ermöglicht.

Ganz allgemein bestimmt die Signatur die möglichen Interaktionen an einer Schnittstelle. Sie beschreibt, auf welche Weise ein an der Schnittstelle angebotener Dienst genutzt werden kann. Abhängig von der Art der Schnittstelle enthält die Signatur eine Menge von Interaktionsbeschreibungen (action templates). Bei einem Operation Interface besteht die Signatur daher aus einer Menge von Beschreibungen der Operationen, die von der Schnittstelle unterstützt werden. Eine Operationsbeschreibung setzt sich aus dem Operationsnamen, der Anzahl der Parameter und gegebenenfalls der Angabe des Ergebnistyps zusammen. Für jeden Parameter muß Name und Typ spezifiziert sein.

Außerdem enthält das Template die Information, welche Rolle die instantiierte Schnittstelle einnimmt. Das Verhalten, welches vom internen Zustand des Objekts abhängig ist, legt die erlaubte Reihenfolge von Interaktionen an der Schnittstelle fest. Für eine Schnittstelle können im environment contract Anforderungen an die Dienstgüte (QoS) der Umgebung des Objekts definiert werden. Werden diese erfüllt, kann das Objekt seinerseits eine bestimmte Dienstgüte an der Schnittstelle garantieren.

In einer CORBA-Umgebung stellt die IDL-Spezifikation das Computational Interface Template eines Operation Interface dar. Sie enthält die Signaturen der Operationen. Eine IDL-Spezifikation besitzt immer die Rolle Server. Damit aber ein Objekt Operationen bzw. Methoden eines Server-Objekts aufrufen kann, muß die Schnittstellenbeschreibung des Servers zur Übersetzungszeit vorhanden sein oder zur Laufzeit das Interface Repository des ORB befragt werden, um einen Methodenaufruf über das DII absetzen zu können.

IDL besitzt keine formalen Konzepte, um das Verhalten eines Objekts und die Anforderungen an die Umgebung auszudrücken. Diese beiden Punkte werden aber ausdrücklich vom RM-ODP für eine Schnittstellenbeschreibung gefordert. Soll IDL als Computational Viewpoint Language eingesetzt werden, muß man hierfür auf zusätzliche Kommentare in der IDL-Spezifikation zurückgreifen.


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