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Clientspezifische Management-Objektklassen

Um Clientspezifische Managementinformation zu gewinnen, wird die Klasse WWW-Client in das Objektmodell eingeführt. Diese Klasse leitet sich von der Oberklasse Client ab. Die Attribute Request, Accept und Delay der Klasse Client übernehmen für die neue Klasse die gleiche Bedeutung und definieren die Anzahl der in einem Intervall abgeschickten Anfragen (Request), die Anzahl der Anfragen, für die eine Antwort ankam (Accept), und die Zeitangabe, die zur Beantwortung der zum Abfragezeitpunkt zuletzt abgeschickten Anfrage benötigt wurde (Delay). Solche Angaben werden für die Überprüfung der Auslastung des Clients und der Güte der Anfragen oder des Netzes verwendet. Ist der Wert von Delay groß, so kann das entweder an den Übertragungszeiten im Netz liegen oder an der Geschwindigkeit des Servers, der die Anfrage bearbeiten muß. Zumindest das Netzwerk kann auf Mängel untersucht werden, um diese Verzögerungskomponente mit Sicherheit ausschließen zu können. Die von der Klasse compObject geerbten Attribute (UsageState, OperationalState und AdminState) zeigen den Nutzungsstatus, die Betriebsbereitschaft und den Administrationszustand des Clients an. Sämtliche Attribute wurden schon im Rahmen der generischen Objektklassen für verteilte Systemdienste erklärt (Abschnitt [*]).

Um Informationen über die Konfigurationseinstellungen eines Clients zu erhalten, werden einige davon auf Attribute abgebildet. In dem Attribut PreferencesFile ist der Name und Verzeichnispfad der Datei gespeichert, in der die gesamten Konfigurationsanweisungen eingetragen sind, die für die jeweilige Instanz des Clients gelten. Der Name und Ort der Datei, die die Lesezeichen des Benutzers enthält, der den Client gestartet hat, ist in dem Attribut BookmarksFile gespeichert. In dem Attribut MIMEFile ist der Name der Datei enthalten, die die gesamten Paare ``MIME-Typ - Anwendung'' enthält und für die jeweilige Instanz des Clients gelten. In dem Attribut MIMETypes sind die Paare selber in Form einer Liste von ``MIME-Typ - Anwendung''-Paaren gespeichert. Neue Einträge können mit Hilfe der Funktion addType(MIME,Application) hinzugefügt werden.


  
Abbildung: Objektklasse Client

In dem Attribut HistoryFile sind der Name und Ort der Datei eingetragen, wo die Adressen der vom Benutzer seit dem Start der Klassen-Instanz schon besuchten Seiten gespeichert sind. Dadurch wird die Navigation durch bereits besuchte Seiten erleichtert, da die Adressen nicht mehr neu eingegeben werden müssen. Durch das Cachen von bereits geladenen Dateien wird das Navigieren durch schon besuchte Dokumente erheblich beschleunigt. So wird nicht für jede Seite eine erneute Anfrage an den Web-Server oder Proxy gestartet, sondern die Datei aus dem Browser-eigenen Cache geladen. Die meisten Browser unterstützen zwei Arten von Cache: den Memory-Cache und den Disk-Cache. Die Größe der beiden Caches, die frei eingestellt werden kann, ist in den Attributen MemoryCacheSize und DiskCacheSize zu finden. In dem Attribut CacheDirectory ist das Verzeichnis eingetragen, unter dem der Disk-Cache angelegt ist. Der Cache-Inhalt kann auf jedem Client lokal gelöscht werden, so daß mit Hilfe einer Funktion deleteCacheContent() das auch entfernt möglich sein sollte. Das Problem der Aktualität von Dokumenten bei Anwendung von Caches kann teilweise durch Angabe eines Zeitintervalls gelöst werden, nach dem das Dokument vom Server erneut angefordert werden soll. Dieses Zeitintervall ist im Attribut CacheInterval angegeben.

Soll ein Client die Anfragen über Proxies umleiten, so muß er dafür konfiguriert werden. Soll er keinen Proxy anwenden, so muß das Attribut NoProxy des Typs Boolean den Wert true haben. Ist das Attribut hingegen auf den Wert false gesetzt, so kann entweder mittels einer Datei die Konfiguration automatisch vorgenommen oder durch manuelle Einstellung einem Protokoll, mit dem die Anfrage gestellt wird, ein Proxy und dessen Port zugewiesen werden. Verwendet man eine Proxy-Konfigurationsdatei, so müssen deren Name und Verzeichnispfad im Attribut ProxyFile gespeichert sein; sonst enthält das Attribut Proxy eine Liste von Paaren der Form ``Protocol - Proxy - Port''. Mit Hilfe der Funktionen setProxy(Protocol,Proxy) und removeProxy(Protocol,Proxy) können einzelne Einträge in die Proxy-Liste eingefügt bzw. daraus gelöscht werden.

Normalerweise kann für Clients eine maximale Anzahl an Verbindungen angegeben werden, die gleichzeitig zwischen dem Client und mehreren oder einem Server geöffnet sein dürfen. Diesen Wert findet man in dem Attribut MaxConnections. Die Größe eines Puffers, in dem die empfangenen Daten aus einer offenen Verbindung zwischengespeichert werden, kann auch für die meisten Browser angegeben und soll in dem Attribut BufferSize gespeichert werden.


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