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Tivoli Applications Management Specification

In der AMS wird der gesamte Lebenszyklus einer Anwendung unter Managementgesichtspunkten berücksichtigt. Das ergibt sich aus den Problemstellungen des Managements von verteilten Anwendungen.

Aufgrund der Komplexität und der Heterogenität von verteilten Anwendungen, von denen einige Komponenten auf möglicherweise unterschiedlichen Systemen ausgeführt werden, ergeben sich Problemstellungen bei der Installation des Softwarepakets. Ein Administrator sollte Kenntnisse über die Architektur der Anwendung haben, über die Zielverzeichnisse, in denen die Dateien installiert sind, oder über die Möglichkeiten, die eine Anwendung bietet, um Informationen über den Status oder Ausführungszustand der Anwendung zu sammeln.

Mit steigender Anzahl der zu verwaltenden Anwendungen wird die Menge des Managementwissens immer größer, so daß auch der Verwaltungsaufwand zunimmt.

Ein weiteres Problem ergibt sich daraus, daß verteilte Anwendungen meistens nicht mit dem Ziel entwickelt wurden, leicht verwaltbar zu sein. Es stehen gemeinhin nicht genügend Schnittstellen zur Verfügung, um auf Daten zugreifen zu können, die für das Management der Anwendungen relevant sind. Das kann zu Schwierigkeiten bei der Deinstallation oder der Wartung und Pflege der Software führen.

Die häufige Aktualisierung von Software, die durch immer bessere Entwicklungsmöglichkeiten gegeben wird, verlangt nach entsprechenden Verwaltungswerkzeugen, die die Verteilung der Softwarekomponenten überprüfen und somit kennen, um zu wissen, welche Dateien gelöscht und welche aktualisiert werden müssen.

Nach Berücksichtigung der oben aufgeführten Gründe ist es notwendig, den gesamten Lebenszyklus einer verteilten Anwendung zu beobachten, um sie angemessen überwachen und steuern zu können. Dieser Zyklus umfaßt folgende Phasen:

Schon bei der Entwicklung der Software muß der Aspekt des Managements berücksichtigt werden. So sollte eine klare Strukturierung und Topologie der Softwarekomponenten einer verteilten Anwendung realisiert und definiert werden, um die Abhängigkeiten zwischen den Komponenten festzuhalten.

Diese Informationen sind für die Installation und Verteilung der Software wichtig, die zentral ausgeführt werden, was bei verteilten Anwendungen unerläßlich ist, nachdem es, wie schon erwähnt, zu solchen Fällen kommen kann, daß die Software auf Rechnern läuft, die über größere geographische Entfernungen verteilt ist. Die Zerlegung der Anwendung in Komponenten und die Festlegung der Zielverzeichnisse, in denen die Dateien installiert werden sollen, ist auch bei der Deinstallation der Anwendung von großer Wichtigkeit. Diese Gesichtspunkte dürfen nicht außer acht gelassen werden.

Zusätzlich ist nicht nur die Festlegung aller Komponenten wichtig, die von anderen abhängig sind, sondern auch die jeweilge Art der Abhängigkeit, also die Bedingungen, die für jede Komponente erfüllt sein müssen, um letztendlich die korrekte Funktion der verteilten Anwendung zu gewährleisten.

Während der aktiven Ausführung der Anwendung kann man mit Hilfe des Monitoring und der Events den aktuellen Zustand der Software überprüfen. Dadurch kann die verteilte Anwendung aktiv gesteuert, können Fehler während des Betriebs analysiert und behoben oder können Tests durchgeführt werden, um die Performance der Anwendung zu überprüfen.

Zum aktiven Steuern einer Anwendung gehören auch die operationellen Kontroll-Tasks, mit denen man z.B. Prozesse der Anwendung explizit starten oder stoppen oder auch Nachrichten an bestimmte Benutzer senden kann. Diese Kontroll-Tasks sollen so konfiguriert sein, daß sie die Aufgaben eines Administrators vereinfachen und möglichst automatisch ausführen.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die Managementaufgaben, die den gesamten Lebenszyklus der Anwendung berücksichtigen, die Wartung und Pflege von verteilter Software erleichtern und effektiv gestalten sollen.


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Copyright Munich Network Management Team