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CORBA/SNMP-Gateway

Das Gateway für den Übergang von der CORBA- in die SNMP-Managementarchitektur muß folgende Anforderungen erfüllen:

1.
Darstellung der SNMP-MIBs für den Manager in dessen eigenem Informationsmodell
2.
Modifikationen weder am Manager noch an den Agenten, d.h. vollkommen transparenter Übergang aus Sicht dieser Systeme (Das Gateway muß daher Proxy-Objekte für sämtliche SNMP-Agenten vorhalten, damit ein CORBA-Request eines Managers an ein Proxy-Objekt durch einen entsprechenden Reply beantwortet wird).
3.
Operationen, die der Manager durch Requests an den Proxy-Objekten durchführt (lesen, schreiben, erzeugen, löschen), müssen durch das Gateway interpretiert und an die entsprechenden SNMP-Agenten weitergeleitet werden. Umgekehrt müssen von den SNMP-Agenten stammende asynchrone Ereignismeldungen (sog. Traps) in CORBA-Events umgesetzt werden.
Abbildung 3 gibt einen Überblick über das Gateway.
  
Abbildung: Ablauf der Kommunikation beim CORBA/SNMP-Gateway
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 \end{center}\end{figure}

Jedes Proxy-Objekt repräsentiert eine Instanz der nach dem JIDM-Algorithmus erzeugten Objektklasse, die SNMP-spezifische Informationen zu diesem Objekt bereithält (UDP-Socket, Object ID, Community String). Sobald ein Manager einen Request an ein Proxy-Objekt verschickt, ruft dieses eine entsprechende Methode auf dem snmpserver-Objekt unter Hinzufügen der SNMP-spezifischen Parameter auf. Das snmpserver-Objekt kann mit den mitgelieferten Parametern eine vollständige SNMP-PDU erzeugen, die anschließend durch den SNMP-Agenten beantwortet wird. Das Ergebnis wird nun als Response-Message vom snmpserver-Objekt zum aufrufenden Proxy-Objekt weitergeleitet, welches das Ergebnis nun seinerseits als Response zum Manager zurückschickt.

SNMP-Traps werden auf dem UDP-Port 162 des Gateways durch das snmptrapd-Objekt angenommen und an einen (für jede Art von Trap spezifischen) typisierten Event-Channel in Form eines CORBA-Requests weitergeleitet. Wie in Abschnitt 3.2 beschrieben, kann ein Event-Channel-Objekt den erhaltenen Event an diejenigen CORBA-Objekte (d.h. Manager) weiterleiten, die sich für die Zustellung solcher Ereignisse registriert haben.

Der Ansatz ist daher auch für die Verwendung mehrerer CORBA-Managementsysteme ausgelegt. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß die gewählte Lösung unter Rückgriff auf bestehende Infrastruktur-Dienste elegant implementierbar ist ([7]); allerdings bleibt die Skalierbarkeit dieses Ansatzes durch das Vorhandensein der transformierten MIBs sämtlicher SNMP-Agenten im Gateway fraglich. Es ging uns jedoch primär darum, die prinzipielle Machbarkeit eines solchen Gateways aufzuzeigen.


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Copyright Munich Network Management Team