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6.4 Das Java Dynamic Management Kit

 Beim Java Dynamic Management Kit (JDMK) handelt es sich um ein Produkt von Sun Microsystems, Inc, welches die Entwicklung von sog. dynamischen Management-Agenten unterstützen soll ([Sun98a] und [Gof98]). Dieser Begriff soll im folgenden zunächst kurz erläutert werden.

Die meisten der heute eingesetzten Agenten sind in ihrer Funktionalität beschränkt, indem sie nur einfache Managementaktionen ausüben können. Bei der Ausführung dieser Aktionen bedürfen sie der engen Zusammenarbeit mit einem Manager und verursachen eine dementsprechend große Netzlast. Zudem sind sie in ihrem Aufbau statisch. Soll etwa ihr Funktionsumfang erweitert werden, so ist dies zumeist mit einem Neustart des Agenten verbunden, eine Änderung im laufenden Betrieb kommt i.d.R. nicht in Frage. Ferner müssen Änderungen oft vor Ort durchgeführt werden und können nicht immer remote über das Netz erfolgen. Der hieraus resultierende hohe Wartungsaufwand schlägt sich auch in entsprechend hohen Kosten nieder.

Grundidee bei der Entwicklung des JDMK war es daher, die Möglichkeit für autonomere Agenten zu schaffen, die auch komplexere Aktionen selbständig ausführen und soweit wie möglich ohne das Eingreifen eines Managers agieren können. Der Aufbau der Agenten sollte ferner so gestaltet werden, daß auch im laufenden Betrieb Updates am Agenten vorgenommen werden können.

JDMK-Agenten besitzen einen modularen Aufbau (vgl. Abbildung 6.3). Grundlage hierfür sind Software-Komponenten auf der Basis der JavaBeans-Technologie [Sun97f] (JavaBeans Components for Management), die je nach Bedarf zu einem Agenten hinzugefügt, ausgetauscht oder entfernt werden können. Diese JavaBeans-Komponenten lassen sich unterteilen in

Das Grundgerüst eines Agenten, zu welchem die Komponenten addiert werden, wird durch das Common Management Framework (CMF) gebildet.


  
Abbildung 6.3: Aufbau eines JDMK-Agenten
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\epsfig {file=Bilder/jdmkAgent.eps,width=8cm}

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JDMK Agenten können die von ihnen benötigten JavaBeans-Komponenten sowohl mittels Pull-, als auch über Push-Technik erhalten (vgl. Abbildung 6.4) [Sun98a]. Bei der Pull-Technik fordert der Agent die entsprechenden Komponenten von einem Web-Server an. Dies geschieht beispielsweise beim Starten des Agenten. Zusätzlich besteht von Seiten des Managers auch die Möglichkeit, Komponenten, die dem System neu hinzugefügt wurden, auf die Agenten durch eine Push-Operation zu übertragen.


  
Abbildung 6.4: Dynamisches Laden von Management Services mittels Push- oder Pull-Technik
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\epsfig {file=Bilder/pushPull.eps,width=12cm}

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Da nur diejenigen Dienste geladen werden müssen, die auch tatsächlich gebraucht werden, können die JDMK-Agenten im allgemeinen relativ klein gehalten werden (minimal 200-300 kB nach [Gof98]).



 
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