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8.3 Organisationsmodell

 Das Organisationsmodell ist maßgeblich für die Flexibilität bei der Anpassung eines Managementsystems an strukturelle Entscheidungen und räumliche Gegebenheiten sowie für die Möglichkeit der Zuordnung von Managementobjekten zu Zuständigkeitsbereichen. Zu diesen Zwecken legt es Rollen und ein Domänenkonzept fest.

Wie in Abschnitt 2.2.1 beschrieben, kennt JMAPI die drei Rollen Client, Managed Object Server und Agent. Diese Rollenverteilung resultiert aus einem zentralisierten Management-Ansatz, bei dem der Managed Object Server die Steuerung der in ihrem Funktionsumfang beschränkten Agenten übernimmt (siehe hierzu auch die Gegenüberstellung mit dem Java Dynamic Management Kit in Abschnitt 6.4).

Der hauptsächliche Vorteil einer zentralen Architektur besteht in der einfacheren Wartung. Die wesentlichen Komponenten, wie die Datenbank, der Web-Server und die von den Agenten zu ladende Software, sind auf dem Managed Object Server konzentriert.

Andererseits ist das Vorhandensein einer zentralen Komponente auch mit Nachteilen verbunden. Zum einen ist das System im Hinblick auf Wachstum sehr unflexibel. Die gesamte Kommunikation der Teilkomponenten läuft über den MO Server, eine Kommunikation der Agenten untereinander ist nicht vorgesehen. Bei einer entsprechend großen Zahl von Agenten wird dieser somit schnell zum Engpaß. Außerdem leidet auch die Robustheit des Managementsystems. Mit dem Ausfall des MO Servers kommt das gesamte System zum Erliegen.

Während es in [JMA97] nur möglich ist, einen einzelnen MO Server einzusetzen, wird in [Gio98b] ein erweitertes Architekturmodell vorgestellt, das zukünftigen JMAPI-Versionen zugrunde liegen soll (vgl. Abbildung 8.1). Dieses Modell sieht die Möglichkeit der Verwendung mehrerer MO Server vor, die untereinander mittels RMI kommunizieren sollen. Hierdurch würden die oben beschriebenen Nachteile eines zentralisierten Ansatzes teilweise aufgehoben. Einzelheiten zu diesem erweiterten Architekturmodell waren zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieser Arbeit noch nicht erhältlich.


  
Abbildung 8.1: Mehrere Managed Object Server (geplant)
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\epsfig {file=Bilder/multipleMOS.eps,width=8cm}

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Aufbau- oder ablauforganisatorische Gründe machen oft die Gruppenbildung von Ressourcen erforderlich. Einige Managementarchitekturen, wie beispielsweise das OSI-Management (vgl. [HA93]), sehen hierzu die Bildung von Domänen vor. JMAPI bietet die in 4.2 geschilderte Möglichkeit der Gruppierung von Managed Objects. Hiermit lassen sich beispielsweise Teilbereiche nach verschiedenen Aspekten, wie etwa Abrechnung und Sicherheit, bilden.

4.2


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