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2.1.3 Aufgaben des Software-Managements

  Da die Installation und Konfiguration der Software ein wichtiger Aspekt des Systemmanagements ist, werden hier die Aufgaben des Software-Managements kurz vorgestellt:

Software-Verteilung und Installation:
Unter Software-Verteilung versteht man die koordinierte und automatisierte Installation von Software-Komponenten auf mehreren Rechnern einer verteilten Umgebung. Bei Einrichtung eines neuen Dienstes werden neue SW-Komponenten installiert, bei einem Upgrade nur eine neue Version einer bereits vorhandenen Komponente. Berücksichtigt werden müssen Abhängigkeiten zwischen den Versionen verschiedener SW-Komponenten und Anforderungen von SW-Komponenten an die Hardware des Systems.
Überwachung von bestehenden Installationen:
Durch Eingriffe von Administratoren und Benutzern oder durch Hardware-Defekte wie fehlerhafte Sektoren von Festplatten können bestehende SW-Installationen Schaden nehmen, so daß die Erbringung des Dienstes durch die SW-Komponente nicht mehr gewährleistet ist. Diese Fehler sollen ggf. automatisch entdeckt werden.
Konfigurationsänderungen:
Diese treten z.B. bei Verlagerung eines Dienstes auf einen anderen Rechner auf. Dies zieht Modifikationen bei allen betroffenen Systemen nach sich.
Kontrolle der Startprozedur:
Beim Start von SW-Komponenten sind Abhängigkeiten in der Startreihenfolge und korrekte Übergabe von Parametern wichtig.
Lizenzverwaltung:
Diese Aufgabe schließt die Überwachung von Lizenzvereinbarungen für SW-Komponenten und die Einrichtung sog. Lizenzserver ein.

Die Installation von SW-Komponenten für Systemdienste und Applikationen sollte möglichst einheitlich und unabhängig vom Hersteller der Komponente sowie der Hardware-Architektur und des Betriebssystems sein, damit die skizzierten Aufgaben des Software-Managements auch in einer heterogenen verteilten Umgebung von einer Management-Applikation erfüllt werden können. Einen guten Ansatz bieten hier die in der UNIX-Welt verbreiteten Packages für SW-Komponenten, obwohl die verwendeten Paketformate unter verschiedenen UNIX-Derivaten wie z.B. AIX und HP-UX leider (noch) nicht übereinstimmen. Dementsprechend schlecht geeignet für das SW-Management sind Installationsmethoden wie proprietäre Setup-Programme und Installationsskripte, die meist in der Windows-Welt anzutreffen sind.

Das Software Working Commitee der Desktop Management Task Force (DMTF) setzt sich aus Mitarbeitern großer Software-Hersteller zusammen. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, die für das SW-Management benötigten Informationen über SW-Komponenten zu standardisieren. Diese auf Anforderungen von Administratoren und Endbenutzern basierenden Informationen sollen in erster Linie SW-Management-Applikationen unterstützen. Die Software Standard Groups Definition [DMT95] teilt die Managementinformation in mehrere Gruppen von Attributen ein. Unterschieden werden statische Daten, die vom SW-Hersteller bei der Entwicklung festgelegt werden, und dynamische Daten, deren Werte sich erst bei der Installation oder sogar danach ergeben. Beispiele für statische Daten sind Produktname und Version der SW-Komponente. Diese sind wichtig, um Abhängigkeiten bei der Installation identifizieren zu können. Dynamisch sind beispielsweise der Installationsort und der Status der Installation. Solche Informationen sind für die Überwachung von SW-Installationen nötig. Die Ansätze der DMTF sollen bei der Modellierung der Objektklassen berücksichtigt werden.


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Copyright Munich Network Management Team