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Analyse

Aufgrund der oben beschriebenen Vorteile wird der objektorientierte Ansatz bei der Modellierung verfolgt. Die erste Phase der objektorientierten Modellierung ist die Analyse. Durch die Analyse soll unter Berücksichtigung der Problemstellung ein Modell der realen Welt entwickelt werden. Unter dem Managementgesichtspunkt bedeutet Analyse die Identifikation geeigneter Managementobjektklassen und deren Beziehungen untereinander.

Die Suche nach Managementobjektklassen stützt sich auf die Anforderungen des Betreibers für das Systemmanagement. Durch Untersuchung der Aufgabenbereiche eines Systemadministrators (siehe 2.1.2) sollen die für das Management relevanten Objekte gefunden werden. In der ersten Phase ist die Frage nach dem «Was» d.h. ,,Welche Komponenten werden für das Management benötigt?`` wichtiger als nach dem «Wie» d.h. ,,Welche spezifische Information und Funktionalität wird für die Ressource benötigt?``.

Eine bedeutende Anforderung an das Modell ist die angestrebte Anwendbarkeit der Klassen auf beliebige heterogene, verteilte Systeme. Gleichzeitig soll das Modell Aspekte aller Managementdisziplinen abdecken. Beispielsweise gehört zum Management verteilter Systemdienste neben der Installation und Konfiguration der Software auch die Überwachung des Betriebs, also das Monitoring von Prozessen und offenen Kommunikationsverbindungen. Um für all diese Aspekte generische Basisklassen zu finden, werden die Konzepte und Viewpoints des RM-ODP (siehe Kapitel 3.5) analysiert. RM-ODP ist ein abstrakter Architekturrahmen zur Spezifikation und Entwurf von Anwendungen in offener, verteilter Systemumgebung. Dieser Ansatz erscheint vielversprechend, da dieses Modell nicht nur Komponenten zum Entwurf von verteilten Anwendungen, sondern auch die erforderlichen Infrastrukturobjekte zur Realisierung auf einer verteilten Plattform spezifiziert. Da das Management im RM-ODP nicht im Vordergrund steht, müssen die Objekte des Modells natürlich auf diesbezügliche Relevanz überprüft werden. Weiterhin ist die Tatsache wichtig, daß es sich bei RM-ODP um einen offenen ISO-Standard handelt, der von der OMG mitgetragen wird. Es ist zu hoffen, daß Modelle, die auf diesem Standard basieren, breite Akzeptanz bei den bedeutenden Software-Herstellern finden.

Ergebnis der Analysephase ist eine Menge von generischen - vorerst noch leeren - Objektklassen, die möglichst viele Aufgabenbereiche des Systemmanagements abdecken.


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