Anforderungen an multiarchitekturelle Manager

    Moderne Managementplattformen verfügen über eine Vielzahl von Komponenten, die spezifische Managementdienste realisieren. Ein wesentliches Designkriterium unseres Ansatzes besteht darin, daß keine Funktionalität neu in CORBA implementiert werden muß, die nicht bereits Bestandteil des Managementsystems ist. Unser Ziel ist somit die Schaffung einer integrierten, plattformgestützten Informationsbasis, in der sämtliche Managementinformationen auf einheitliche Art gespeichert und verarbeitet werden - und zwar unabhängig davon, aus welcher Managementarchitektur diese Information stammt. Ferner gelten die folgenden Randbedingungen:

• Ressourcen eines verteilten Kommunikationssystems (Anwendungskomponenten, Drucker, Endsysteme etc.) besitzen CORBA-konforme Agenten; als Kommunikationsmittel zwischen der Plattform und den Agenten wird daher ausschließlich CORBA eingesetzt.
• Die Speicherung der Managementinformation über MO-Instanzen sowie deren weitere Verarbeitung geschieht in den Datenbanken des Managementsystems. Zur Interaktion eines Benutzers soll die graphische Benutzerschnittstelle des Managementsystems verwendet werden.
• Alternativ zur Plattform-GUI sollte es möglich sein, CORBA-basierte Managementapplikationen mit Informationen aus den Plattform-Datenbanken zu versorgen, damit diese den Zustand der Managementobjekte und somit auch der Ressourcen überwachen und steuern können. Bei diesen Managementapplikationen kann es sich einerseits um eigenständige (potentiell verteilte) CORBA-Applikationen handeln oder auch um CORBA/Java-fähige WWW-Browser, in die ressourcenspezifische Applets geladen werden.

  

Abbildung: Architektur eines multiarchitekturellen CORBA/SNMP-Managers

Abbildung stellt die Architektur eines solchen multiarchitekturellen CORBA/SNMP-Managementsystems dar.

Um die oben genannten Zielsetzungen zu erreichen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

1.

Es muß eine Kommunikationsmöglichkeit geschaffen werden, über die das SNMP-basierte Managementsystem möglichst nahtlos auf CORBA-Objekte zugreifen kann.

2.

Es muß eine Möglichkeit gefunden werden, wie die grundlegenden, bereits vorhandenen Basisdienste der Plattform für das Management von CORBA-Objekten eingesetzt werden können. Dies wird in Abschnitt exemplarisch anhand von zwei grundlegenden Plattformdiensten demonstriert.

3.

In der Plattform muß eine Informationsbasis vorhanden sein, in der ein Modell des zu überwachenden Kommunikationssystems und der darin enthaltenen Ressourcen gespeichert ist.

Diese Anforderungen legen die Aufteilung der Gesamtproblematik in einzelne Arbeitsschritte fest, die wir nach der Vorstellung der Architektur von IBM Netview in den folgenden Abschnitten im Detail besprechen werden.