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Aufbau modularer Managementagenten

 Mit der zunehmenden Verlagerung der Schwerpunkte des integrierten Managements vom Netzmanagement in Richtung System- und Anwendungsmanagement werden auch innerhalb von Agentensystemen offene Schnittstellen notwendig. Im Gegensatz z.B. zu Routern, deren Komponenten typischerweise vom selben Hersteller stammen, werden Anwendungen, die auf einem Endsystem ausgeführt werden, oft nicht vom gleichen Hersteller wie die Betriebssoftware stammen. ,,Ressourcen-Module``, die die Einbindung bestimmter Anwendungen in ein integriertes Management erlauben, die also Managementinformation für diese Anwendung bereitstellen[*], wird man i.d.R. vom Hersteller der verteilten Anwendung erhalten. Die agentenseitige Implementierung des Managementprotokolls wird dagegen häufig mit der Betriebssoftware mitgeliefert. Will man verschiedene Ressourcen-Module (,,Subagenten``) und das Protokollmodul innerhalb des Agenten flexibel und dynamisch zusammenfügen, braucht man natürlich eine standardisierte oder zumindest offengelegte (Programmier-)Schnittstelle (,,Intra-Agenten-Schnittstelle``, siehe Abb. 1), die z.B. unterstützen muß:

Mit der Hilfe dieser Intra-Agenten-Schnittstelle sind dann also Agenten zur Laufzeit aus Modulen verschiedener Hersteller konfigurierbar und damit flexibel auf unterschiedliche Einsatzszenarien anpaßbar. Ressourcen-Module für integriertes Management können von den Herstellern dieser Ressourcen mitgeliefert werden und müssen nicht vom Entwickler des Managementsystems nachträglich aufgesetzt werden.

Je nach Managementarchitektur, die durch den Agenten unterstützt werden soll, existieren für die Realisierung der Intra-Agenten-Schnittstelle unterschiedliche Alternativen:

Die softwaretechnische Realisierung dieser Schnittstellen geschieht entweder durch Methoden zur Interprozeßkommunikation (wie z.B. Pipes) bzw. durch dynamisch ladbare Bibliotheken (Shared Libraries, DLL's). Letztere haben zwar den Vorteil, zur Laufzeit weniger Ressourcen zu benötigen, ihr Anschluß ist jedoch sehr betriebssystemspezifisch und damit wenig portabel.

Für die erste Realisierung der modularen Managementagenten mit den im folgenden Abschnitt beschriebenen Ressourcen-Modulen wurde die Internet-Managementarchitektur mit der Schnittstelle DPI gewählt, da sich SNMP im LAN-Bereich als Standard durchgesetzt hat und mit DPI keinerlei Modellwechsel innerhalb der Agenten notwendig ist. Abbildung 2 zeigt die Architektur der im folgenden Abschnitt genauer ausgeführten Agenten.


  
Abbildung: Architektur eines modularen Managementagenten
\begin{figure}
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 \epsffile{agentarch.eps}
 \end{center}\vspace*{-1.0\baselineskip}\end{figure}


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