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Management von UNIX-Endsystemen

  Das integrierte Management von UNIX-Endsystemen gehört wegen der Vielfalt der Hersteller und Einsatzbereiche sowie der fehlenden Standardisierung von Managementschnittstellen zu den vielfach bearbeiteten, aber größtenteils noch ungelösten Aufgaben im Systemmanagement. Viele Hersteller von Managementsystemen behaupten zwar, hier eine umfassende Lösung anbieten zu können, diese sind aber bei genauerer Betrachtung -- insbesondere wegen der fehlenden Standardisierung auf diesem Gebiet -- stets unvollständig.

In unseren bisherigen Arbeiten (z.B. [5]) haben wir das Problem durch einen Top-Down-Ansatz entlang typischer Überwachungs- und Managementaufgaben eines UNIX-Systemadministrators angegangen. Im Rahmen einer Untersuchung seiner Aufgaben wurde eine Systemmanagement-MIB entwickelt und implementiert, die (unter anderem) das Management folgender Objekte eines UNIX-Systems erlaubt:

Beim Design der daraus entwickelten SNMP-MIB (s. Abb. 3) wurde insbesondere Wert darauf gelegt, daß ein aktives, d.h. steuerndes Management -- soweit sinnvoll -- möglich ist[*].


  
Abbildung: Aufbau der Systemmanagement-MIB (nach [5])
\begin{figure}
 \begin{center}
 \leavevmode 
\epsffile{sysmgmtmib.eps}
\vspace*{-1.0\baselineskip} \end{center}\end{figure}

Bei der Implementierung dieser MIB auf verschiedenen Betriebssystemen (SunOS, AIX, HP-UX) tritt die durch die einheitliche MIB verschattete Heterogenität der UNIX-Systeme natürlich wieder zu Tage. Hierbei hat es sich gezeigt, daß die bereits erwähnte, kaum vorhandene Standardisierung von UNIX-Managementschnittstellen in Form von APIs oder Konfigurationsdateien großen Aufwand bei der Portierung und Wartung der Agentensoftware erfordert.

Es mag eingewendet werden, daß der hierfür zu erbringende Aufwand in ähnlicher Größenordnung ist zu dem, der bei der Entwicklung von Managementlösungen entsteht, die z.B. auf der Ausführung von Skripten bzw. Befehlsfolgen via RSH, Perl, Tcl/TK oder RPC entstehen. Dabei wird jedoch übersehen, daß durch die Abstützung auf ein standardisiertes Managementprotokoll und durch die Verwendung von einheitlicher Managementinformation nur noch genau eine Managementarchitektur (anstelle vieler verschiedener Managersysteme) unterstützt werden muß.

Die von vielen Herstellern bereitgestellten, proprietären Managersysteme mit graphischer Benutzeroberfläche sehen zwar gut aus, sind aber für ein integriertes Management unterschiedlichster Endsysteme kaum hilfreich. Die Systemmanagement-MIB bietet hier für die angeführten Bereiche Abhilfe und fügt sich aufgrund der DPI-basierten Struktur nahtlos in die sonstige Agentensoftware des Endsystems ein.


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Copyright Munich Network Management Team