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Modell für asynchrone Meldungen

 

Neben der Definition von Managementinformation zur Überwachung und Funktionalität zur Steuerung und Manipulation einer Ressource stellen asynchrone Meldungen einen dritten wichtigen Bereich für das Management dar. Meldungen (notifications) werden vom Managed Object asynchron ohne Aufforderung an den Manager geschickt, wenn innerhalb des Objekts ein für das Management relevantes Ereignis, z.B. ein Fehler oder eine Statusveränderung, eintritt. Bisher wurde die Modellierung asynchroner Meldungen aus zwei Gründen vernachlässigt. Einerseits können asynchrone Meldungen im statischen OMT-Objektmodell nicht dargestellt werden. Andererseits wurde festgestellt, daß die untersuchte NFS-Implementierung keinerlei asynchrone Meldungen ausgibt bzw. in ein Logfile schreibt. Aus den Anforderungen an die Überwachung des Betriebs eines NFS-Servers lassen sich allerdings sinnvolle Meldungen für bestimmte Ereignisse definieren, wie folgende Beispiele unterschiedlicher Funktionsbereiche belegen.

Statusmanagement:
Änderung des Betriebszustandes von «enabled» auf «disabled».
Fehlermanagement:
Empfang eines fehlerbehafteten Auftrags.
Leistungsmanagement:
Verlust von Aufträgen wegen Überlaufs des NFS-Socketpuffers.
Sicherheitsmanagement:
Versuch eines unberechtigten Clients, ein Dateisystem zu importieren.

Einige Meldungen könnten durch den Agenten, der das Managed Object NFS-Server realisiert, erzeugt werden. Beispielsweise kann der Agent die Änderung der Betriebsbereitschaft auf «disabled» melden, wenn der Serverprozeß nfsd abnormal terminiert. Dies erfordert allerdings ein ständiges Überwachen der Prozeßliste durch den Agenten. Für den Manager handelt es sich trotzdem um eine asynchrone Meldung, unabhängig davon, ob der Agent oder die Ressource selbst diese erzeugt. Zur Erzeugung anderer Meldungen, z.B. Warnungen über nicht autorisierte Aufträge, müßten aber die Prozesse, die den NFS-Server realisieren, geeignet instrumentiert werden.

In [Sch97] werden einige Regeln und zugehörige Ereignismeldungen für die Überwachung der Erbringung des NFS-Dienstes definiert. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Laufzeitüberwachung durch einen NFS-Monitor. Eine Regel lautet beispielsweise sinngemäß: ,,Wenn der Portmapper-Prozeß nicht aktiv ist, erzeuge die Ergeignismeldung «nfsmonPortmapperNotRunning»``. Die Informationsquellen für die Überwachung sind Managementobjekte aus Standard-SNMP-MIBs. Spezifische Ereignismeldungen für den NFS-Dienst werden nicht vorgesehen.

In dieser Arbeit wird mit Hilfe von Zustandsdiagrammen (state charts), welche OMT für die dynamische Modellierung bereitstellt, versucht, spezifische Ereignisse für den NFS-Dienst zu definieren. Bei Eintritt eines Ereignisses findet ein Zustandsübergang innerhalb des Managed Object NFS-Server auf, welcher das Senden einer asynchronen Meldung nach sich ziehen kann. Abbildung 5.4 zeigt die Notation für die Modellierung asynchroner Meldungen.


 
Abbildung:  Notation für die Modellierung asynchroner Meldungen
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Die Zustandsdiagramme sind einer Managementobjektklasse zugeordnet. Sie können ineinander geschachtelt werden. Dadurch kann die Aktivität eines Oberzustands zu einem Zustandsdiagramm mit detaillierteren Unterzuständen aufgefächert werden. Das Auftreten eines Ereignisses führt zu einem Zustandsübergang, wenn die optionale Bedingung zutrifft. Für ein Ereignis können Attribute definiert sein. Beim Zustandsübergang kann sowohl eine Aktion ausgeführt werden, als auch eine Meldung mit optionalen Attributen an eine Objektklasse EventChannel gesendet werden. Eine Meldung ist nichts anderes als ein Ereignis für die Klasse EventChannel. Eine mögliche Weiterverarbeitung der Meldungen, wie z.B. Filterung, Korrelation, Logging, etc., wird nicht modelliert.

Für die Definition der asynchronen Meldungen werden im folgenden die drei Phasen Dienstbereitstellung, Betrieb und Beendigung betrachtet. Abbildung 5.5 zeigt das Zustandsdiagramm für die Klasse NFS_Server.


 
Abbildung:  Zustandsdiagramm für den NFS-Server
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