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Last und Leistung

  Am einfachsten lassen sich über den längerfristigen Lastverlauf durch entsprechende Statistiken Aussagen treffen. Daraus lassen sich leicht verständliche Auflistungen oder Grafiken erzeugen, die auf einen Blick über unterschiedlichste Problemstellungen Aufschluß geben. Ein typisches Beispiel hierfür wäre wie in Abb. [*] dargestellt die zeitliche Verteilung der Verbindungen des Servers.


  
Abbildung: Ein Beispiel für die Anzahl von Verbindungen im Tagesverlauf
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Der durchschnittliche Verlauf eines Tages zeigt eventuelle Spitzenbelastungen auf und ermöglicht so die geeignet Wahl von Zeiten für Verwaltungsarbeiten oder im Hintergrund laufende Jobs, die den Normalbetrieb nur wenig beeinträchtigen sollen. Ähnliches gilt für den Wochenverlauf. Hierdurch lassen sich günstige Zeitpunkte finden, an denen zeitlich nicht gebundene Unterbrechungen wie etwa das Herunterfahren des Servers für Wartungsarbeiten an der Hardware, so wenig Benutzer wie möglich stören.

Bei den meisten Servern - soweit unter Verwendung von mehreren Prozessen oder Threads realisiert - wird jede Anfrage von einem eigenen Prozeß verarbeitet, von denen jeder einen vollständigen Server darstellt. Um mehrere Anfragen gleichzeitig beantworten zu können und so eine höhere Leistung zu erhalten, müssen mehrere solcher Serverprozesse parallel ablaufen.
Soll die Leistungsfähigkeit beeinflußbar sein, ist eine Möglichkeit vonnöten, diese Prozeßanzahl, vor allem die der momentan nicht benötigten, nach Bedarf zu verändern (siehe Abb. [*]). Laufen viele unbeschäftigte Server, werden Ressourcen vergeudet, um diese überflüssigen Prozesse zu realisieren. Eine zu niedrige Anzahl beschränkt aber die Leistung des Servers insgesamt erheblich, da zu oft kein freier Prozeß mehr vorhanden ist, um eine Verbindung zu akzeptieren und es bei mehreren gleichzeitigen Anfragen zu lange dauert, bis zu deren Bearbeitung genügend viele neue Prozesse gestartet sind. Eine flexible Einstellung dieser Werte ermöglicht es also erst, auf unterschiedliche Lastbedingungen geeignet zu reagieren. In einem gewissen Rahmen könnten diese Grenzen auch eigenständig vom Managementsystem geregelt werden.


  
Abbildung: Problematik mit der Anzahl unbeschäftigter Serverprozesse im Leerlauf
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Steigt die Belastung eines Servers an, werden auch zunehmend mehr Prozesse gestartet, auf diese Weise kann auf alle Anfragen parallel reagiert werden. Sinkt diese Last danach wieder ab, so bleiben dennoch mindestens soviele Prozesse aktiv, wie durch die maximale Anzahl unbeschäftigter Server vorgegeben ist. Die Belastung des Rechners nimmt dadurch nicht in gleichem Maße ab, sondern pendelt sich auf einen konstanten Wert ein. In der Praxis ist dieses Problem oft durch die Vergabe einer Lebensdauer je Prozeß gelöst. Mit der Zeit verringert sich also die Anzahl der aktiven Server selbständig, falls nicht infolge der Anfragen neue Prozesse gestartet werden. Diese maximale Lebensdauer ist demnach ein einfaches Mittel zur Lastregulierung. Es ist jedoch erforderlich diesen Wert der durchschnittlichen Belastung des Servers anzupassen (d.h. mehr Anfragen = höhere Lebensdauer).





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