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Vorstellung der Testumgebung

   
  
Abbildung: Überblick über die Testumgebung

Zunächst stellen wir unsere in Abbildung [*] abgebildete Umgebung vor, in der sämtliche in den folgenden Abschnitten beschriebenen Prototypen entwickelt und getestet wurden. Wie aus der obigen Kurzbeschreibung der Prototypen hervorgeht, basieren alle von uns implementierten Agenten auf CORBA. Um die von diesen Agenten angebotene Managementfunktionalität optimal nutzen zu können, bedarf es CORBA-basierter Managementapplikationen. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten, die in Abbildung [*] dargestellt sind:

1.
Sowohl der Manager, als auch der Agent verfügen über einen CORBA 2.0-konformen Object Request Broker, die unmittelbar über ein Inter-ORB-Protokoll miteinander kommunizieren. Dies ist beispielsweise bei sogenannten ,,CORBA-enabled WWW-Browsern`` (wie z.B. der Netscape Communicator ab Version 4.0) der Fall, die dann in der Rolle eines Clients agieren und von den als CORBA-Objekten vorliegenden Agenten Informationen abrufen bzw. Aktionen darauf ausführen. Die Agenten spielen dann die Rolle von CORBA-Servern. Generische CORBAservices (z.B. Namens- und Ereignisdienste), die im Lieferumfang der ORBs enthalten sind, können hierfür genutzt werden. Dieses Szenario beruht auf der Prämisse, daß eine hinreichende Zahl von CORBAservices für das Management vorliegt, wie sie im linken Teil der Abbildung eingezeichnet sind.
2.
Sollen die von kommerziellen Managementplattformen bereitgestellten Dienste wie z.B. Ereignisfilterung und Logging oder das Gruppieren von Managementobjekten (vgl. die in Abschnitt [*] gemachten Ausführungen) genutzt werden (in der Mitte der Abbildung [*]), so müssen Übergange zwischen den CORBA-Agenten und der Managementplattform bzw. der Plattform und einer CORBA-basierten Managementapplikation vorhanden sein. Dies ist exakt das Szenario des multiarchitekturellen Managers , dessen Architekturkonzept wir in Abschnitt [*] vorgestellt haben.

Wie bereits in Abschnitt [*] angesprochen wurde, impliziert der Entwicklungsstand heutiger kommerzieller ORBs das Vorhandensein eines nur geringen Umfangs an CORBAservices, so daß sich im ersten Fall die Interaktion zwischen Manager und Agent im wesentlichen auf die Abfrage bzw. das Setzen einzelner MIB-Variablen beschränkt. Ein Benutzer erhält so lediglich rohe Managementdaten statt der gewünschten aussagekräftigen Managementinformationen. Während zwar einerseits Möglichkeiten zur Zustellung asynchroner Ereignismeldungen vorliegen, existieren beispielsweise bisher keine Implementierungen von Diensten zur Filterung und persistenten Speicherung von Ereignissen. Somit wird eine ausschließlich auf CORBA basierende Managementlösung derzeit den Anforderungen eines skalierbaren, integrierten Managements nicht gerecht.

Wir haben uns daher für die zweite Alternative entschieden und nutzen die in Kapitel [*] beschriebenen Prototypen für das Umbrella Management als Basis einer alle drei Managementarchitekturen (CORBA, OSI, Internet) umfassenden, integrierten Managementumgebung. Der Kern dieser Umgebung besteht aus dem SNMP-basierten Managementsystem IBM NetView for AIX mit der OSI/TMN-Zusatzkomponente IBM NetView TMN Support Facility, das durch die in Abschnitt [*] beschriebene Erweiterung um eine CORBA-Komponente alle gängigen Managementarchitekturen abdeckt. Um die aus dem OSI-Management stammenden leistungsfähigen Scoping- und Filteringmechanismen auch auf SNMP-basierte Ressourcen anwenden zu können, nutzen wir das in Abschnitt [*] entworfene CMIP/SNMP-Gateway zum Zugriff auf SNMP-Agenten, obwohl IBM NetView auch den unmittelbaren Zugriff auf diese Ressourcen gestattet. Dies ist im rechten Teil von Abbildung [*] dargestellt. OSI/TMN-Agenten werden unmittelbar über den CMIP-Protokollstack des multiarchitekturellen Managers angesprochen. Insgesamt ist man somit in der Lage, sämtliche von der Managementplattform zur Verfügung gestellten Dienste für das Management von CORBA-, OSI/TMN- und SNMP-Managementagenten zu nutzen.

Als Benutzerschnittstelle steht wahlweise die graphische Benutzerschnittstelle des Managementsystems oder alternativ ein CORBA-fähiger WWW-Browser zur Verfügung.


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